Rabenschwarzer Sonntag für das Jordan-Team

Zwei Reifenschäden bei Pantano und eine noch nicht geklärte Aufgabe von Heidfeld vermiesten Jordan den Tag in Hockenheim

(Motorsport-Total.com) - Weil Eddie Jordan im Vorfeld des Rennens in Hockenheim sein Veto gegen einen Test von Nick Heidfeld bei BMW-Williams eingelegt hat, wurde er von den deutschen Fans recht kaltherzig empfangen - und als ob auch der Hockenheimring eine Seele hätte, brachte er den Gelben heute beim Grand Prix von Deutschland kein Glück.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld konnte vor eigenem Publikum nicht groß brillieren

Lokalmatador Nick Heidfeld konnte das Rennen nicht einmal beenden, ohne einen echten Defekt erlitten zu haben: "Ich hatte früh Probleme mit dem Auto, aber es wurde nicht besser, sondern immer schlimmer", ärgerte er sich. "Nach meinem zweiten planmäßigen Stopp musste ich noch mal reinkommen, das Team überprüfte die Reifen und die Radaufhängung, aber sie fanden nichts. Also ging ich mit neuen Reifen wieder raus, aber das Problem wurde von dem Punkt an dramatisch schlechter. Ich hielt es für zu gefährlich, also gab ich auf."#w1#

"Das Team untersucht gerade, woran das liegen kann", ergänzte "Quick Nick", dem der Frust ins Gesicht geschrieben stand. Cheftechniker James Robinson geriet diesbezüglich ebenfalls in Erklärungsnot: "Nick war auf einer Zwei-Stopp-Strategie und es lief nicht gut für ihn, als er schließlich mit Handlingproblemen ganz aufgeben musste. Wir werden das jetzt untersuchen. Er war sowieso nicht in den Punkterängen, daher hätte es keinen Sinn gemacht, am Ende irgendwelche unnötigen Risiken einzugehen."

Immerhin sei das Rennen an sich "aufregend" gewesen, fuhr Robinson fort: "Es gab viele Überholmanöver. Wir setzten für unseren Teil auf zwei verschiedene Strategien, aber es ist schade, dass Giorgios frühe Pace von einem Reifenschaden unterbrochen wurde. Den Grund dafür untersuchen wir gerade gemeinsam mit Bridgestone. Durch die langsame Runde beim Hereinkommen an die Box hatte er in der Folge keine Chance mehr auf Punkte."

Pantano selbst trug es mit Fassung: "Unser Paket war schnell und konstant, das Auto fühlte sich gut an und wir hatten die richtigen Reifen. Im ersten Teil des Rennens waren die Zeiten konkurrenzfähig, aber dann hatte ich eine Runde vor dem geplanten Stopp einen Reifenschaden. Beim Reinfahren an die Box verlor ich eine Menge Zeit. Kurz vor Schluss hatte ich in derselben Kurve wieder einen Reifenschaden, aber ich bin nicht unglücklich, denn das Auto hatte eine gute Balance und wir konnten konkurrenzfähige und konstante Zeiten hinlegen."

Eddie Jordan fasste den Tag zusammen: "Das war schwierig für unsere Fahrer. Jetzt sind zwölf Rennen einer anspruchsvollen Saison für uns und die Formel 1 insgesamt vorbei. Die dreiwöchige Pause gibt uns Gelegenheit, genau zu analysieren, wie wir den Abstand zur Konkurrenz schließen können, aber wir haben so auch die Möglichkeit, uns endlich einmal ein wenig auszurasten. Wir freuen uns schon darauf, in Budapest mit frischem Mut an den Start zu gehen."