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Dritter Sieg für Michael Schumacher in Hockenheim
Michael Schumacher hat den munteren Grand Prix in Hockenheim vor Button und Alonso gewonnen - Unfall von Räikkönen
(Motorsport-Total.com) - Erst zweimal hat Michael Schumacher vor dieser Saison in Hockenheim gewonnen, doch 2004 ist eben alles anders - und so triumphierte der Ferrari-Star vor eigenem Publikum in souveräner Manier, fuhr im zwölften Rennen den elften Sieg ein. Zweiter wurde nach starker kämpferischer Leistung Jenson Button (BAR-Honda) vor Fernando Alonso (Renault).

© xpb.cc
Michael Schumacher setzte sich gleich am Start vor Alonso in Führung
Der insgesamt recht unterhaltsame Nachmittag begann mit einem Startabbruch, weil Toyota-Pilot Olivier Panis am Start wild mit den Händen gestikulierte. Nach einer zweiten Aufwärmrunde musste der Franzose aus der Boxengasse starten, weil er offensichtliche Probleme beim Losfahren hatte. Als die Lichter der Ampel dann zum zweiten Mal erlöschten, klappte alles problemlos - selbst die in Hockenheim so gefürchtete Startkarambolage blieb diesmal aus.#w1#
Am besten kam Schumacher weg, hinter ihm setzte sich aber zunächst Alonso fest. Kimi Räikkönen bremste als Dritter die Haarnadel an, in der es dahinter gleich zum ersten Mal krachte: Rubens Barrichello nahm sich beim Ausbremsen von Coulthards "Silberpfeil" etwas zu viel vor, touchierte den Schotten leicht und verlor dabei den eigenen Frontflügel. Nach dem obligatorischen Reparaturstopp fiel der Brasilianer ans Ende des Feldes zurück, anschließend spielte er keine Rolle mehr.
Zahlreiche Überholmanöver nicht nur zu Beginn
In der zweiten Runde stellte dann Räikkönen die Hackordnung wieder her, indem er sich in der Haarnadel an Alonso vorbeibremste. Eines der vielen Überholmanöver in der Anfangsphase lieferte auch Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams) gegen Mark Webber (Jaguar-Cosworth) ab, wobei letzterer hervorragend gestartet war und von Anfang an in den Punkten lag. Der Australier hatte oftmals mehrere Autos hinter sich, verteidigte seine Position aber meist tapfer.
In der neunten Runde eröffnete Alonso die Serie der Boxenstopps, aber auch Schumacher, der sich zu dem Zeitpunkt schon dreieinhalb Sekunden Vorsprung herausgearbeitet hatte, musste früh reinkommen. Alle Favoriten setzten heute geschlossen auf eine Drei-Stopp-Strategie, nur das Timing unterschied sich bei manchen. Lediglich das Sauber-Team heckte - wie könnte es anders sein - wieder eine Taktik mit einem Stopp weniger und einem langen ersten Stint aus.
An zweiter Stelle liegend sorgte dann Räikkönen für den ersten Paukenschlag im Rennen, als beim Anbremsen der Nordkurve sein Heckflügel kollabierte. Der MP4-19B des Finnen geriet sofort außer Kontrolle, trudelte ins Kiesbett und schlug leicht in die Barrieren ein, wodurch der Weg zum nächsten Schumacher-Sieg im Prinzip schon frei war. Immerhin blieb der "Iceman" unverletzt, seinen Ärger konnte er aber nicht verbergen.
Lange Stints spülten Button weit nach vorne
Zu dem Zeitpunkt führte Schumacher rund zehn Sekunden vor Alonso, Coulthard lag an dritter Stelle, gefolgt von Montoya und Button, der mit einem langen ersten Stint vom 13. Startplatz aus rasch nach vorne kam. Um den zweiten Platz gab es in dieser Phase ebenso einen interessanten Fight wie um die weiteren Punkteränge - brisante Szenen zwischen Webber, Trulli (Renault) und Sato (BAR-Honda) peppten das Rennen zu einem sehenswerten Motorsport-Nachmittag auf.
Während vorne längst die Entscheidung gefallen war, spitzte sich um Platz zwei ein heißer Tanz zwischen Alonso und Button zu. Nach dem letzten Stopp kam Button knapp hinter dem Renault-Piloten auf die Strecke, er attackierte dann jedoch ausgangs der Haarnadel und schob sich vorbei. In der Folge fuhr der Brite die acht Punkte ungefährdet nach Hause, obwohl er Probleme mit seinem Helm hatte und sich immer wieder mit der Hand an den Kopf greifen musste.
Alonso fuhr als Dritter ins Ziel, gefolgt von Coulthard, der am Ende noch einmal Druck machte, Montoya, dem bärenstarken und fehlerfreien Webber, der sich beim letzten Stopp den Frontflügel verstellen ließ, sowie Ralf-Schumacher-Ersatz Pizzonia (BMW-Williams). Letzterer fiel durch einige Fahrfehler auf, schaffte aber immerhin zwei WM-Punkte - was Gené zuvor nicht gelungen war. Den letzten Zähler schnappte sich Sato trotz eines unnötigen Drehers im Motodrom.
Saubers Strategie brachte diesmal keine Punkte
Die Zwei-Stopp-Strategie von Sauber wurde diesmal nicht belohnt - für Giancarlo Fisichella blieb nur der neunte Platz. Zehnter wurde nach einem über weite Strecken recht tapferen Rennen Christian Klien (Jaguar-Cosworth), Elfter Jarno Trulli, der von seinem Renault-Teamchef Flavio Briatore in einigen unglücklichen Szenen, als er überholt wurde, wieder böse Mienen erntete, und zwischendurch den Frontflügel wechseln lassen musste. Platz zwölf blieb für Barrichello, der mit einem Reifenschaden gerade noch ins Ziel kam.
Lokalmatador Nick Heidfeld fuhr ein unauffälliges Rennen, kam spät zum ersten Mal an die Box, hatte dann aber technische Probleme und musste schließlich an der Garage aufgeben. Nicht viel besser erging es seinem Jordan-Ford-Teamkollegen Pantano, der mit einem Reifenschaden und einigen weiteren Schwierigkeiten keine Chance hatte. Dafür brachte das Minardi-Cosworth-Team heute beide Autos ins Ziel - Baumgartner landete gut eine Minute vor Bruni.
In der Weltmeisterschaft führt Michael Schumacher nach zwölf von 18 Rennen mit 110 Punkten vor Barrichello (74), Jenson Button (61) und Jarno Trulli (46), womit jetzt definitiv feststeht, dass nur noch drei Piloten den Titel holen können. Bei den Konstrukteuren wurde indes die Entscheidung vertagt, es sieht aber weiterhin sehr gut aus für Ferrari (184). Auf Platz zwei liegt Renault (85), gefolgt von BAR-Honda (76), BMW-Williams (47) und McLaren-Mercedes (37).

