• 16.11.2013 21:39

  • von Roman Wittemeier

Quantum meldet sich wieder: "Deal wird klappen"

Die Zitterpartie um den Anteilsverkauf bei Lotus geht in die nächste Runde: Quantum-Spreche Mansoor Ijaz erklärt die neuesten Verzögerungen

(Motorsport-Total.com) - Seit Juni wartet Lotus auf Geld vom neuen Teilhaber Quantum (ehemals Infinity). Am Abu-Dhabi-Rennwochenende vor zwei Wochen ging der Sprecher des Investorenkonsortiums, Mansoor Ijaz, an die Öffentlichkeit und erklärte, dass der besprochene Deal binnen Tagen endgültig über die Bühne gehe. Er habe die nötigen Zahlungen in fünf Chargen angewiesen, weil die Überweisung des Gesamtbetrages "an Hürden im internationalen Finanzsystem" zunächst hängen geblieben sei.

Titel-Bild zur News: Lotus Logo

Bei Lotus wartet man immer noch auf die Überweisungen von Quantum Zoom

Seit den großen Ankündigungen von Abu Dhabi ist nichts passiert. Weder zahlte man Kimi Räikkönen das noch ausstehende Gehalt, noch beglich man die Schulden des Teams bei Zulieferern und weiteren Mitarbeitern. In der Formel-1-Szene wurden die Zweifel an der Seriösität von Ijaz und seinen Quantum-Mitstreitern immer größer. Dem stellt sich der US-Amerikaner nun entschieden entgegen. "Keine Frage: Der Deal wird klappen", so Ijaz im Fahrerlager von Austin.

"Ebenso ist es keine Frage, dass die Gelder von unserer Seite angewiesen wurden. Es gibt wirklich null Chancen, dass der Deal platzt", so der Geschäftsmann mit pakistanischen Wurzeln, der mit dem Konsortium 35 Prozent am Lotus-Team übernehmen soll. Für die erneuten Verzögerungen sei erneut das interantionale Bankensystem verantwortlich. Um kriminellen Machenschaften vorzubeugen, werden internationale Überweisungen von großen Beträgen genauestens unter die Lupe genommen und notfalls blockiert.

"Wenn man eine Million überweisen will, ist das eine Sache, wenn es aber zehn Millionen oder sogar hundert Millionen werden, dann sieht die Sache ganz anders aus", erklärt Ijaz. "Und wir sprechen darüber, eine wirklich erhebliche Summe auf das Konto des Unternehmens zu transferieren." Dass er vor zwei Wochen eine sehr kurzfristige Lösung versprochen habe, bereue er mittlerweile. "Diesmal wäre ich da etwas vorsichtiger", sagt der Finanzjongleur.

"Diese zwei Wochen sind aber nicht nutzlos ins Land gestrichen", wird Ijaz von 'Autosport' zitiert. Man habe in jenen Tagen große Fortschritte gemacht, sodass einem endgültigen Deal nicht mehr viel im Wege stehe. "Die Leute haben guten Grund, frustriert zu sein. Ich an deren Stelle hätte wahrscheinlich schon aufgegeben", so der Amerikaner. Ijaz verspricht den Mitarbeitern bei Lotus als Entschädigung für Unannehmlichkeiten einen Bonus. "Den zahle ich aus eigener Tasche", so die Ansage.