• 27.05.2013 15:17

  • von Dieter Rencken

Pujolar: "Das Auto wird besser und besser"

Langsam sieht man bei Williams trotz des erneut punktlosen Wochenendes Licht am Ende des Tunnels - Chefingenieur Xevi Pujolar will Schritt für Schritt gehen

(Motorsport-Total.com) - Auch im sechsten Anlauf hat es für das Williams-Team in dieser Saison nicht gereicht, die ersten Punkte des Jahres einzufahren. Valtteri Bottas kam bei seinem Monaco-Debüt immerhin auf Rang zwölf, für Pastor Maldonado war das Rennen nach einem haarsträubenden Crash, der die rote Flagge zur Folge hatte, schon vorzeitig beendet. Besonders der Venezolaner, der immer wieder als Monaco-Spezialist genannt wird, hatte sich im Vorfeld große Hoffnungen gemacht. Auch im Training sah es mit einigen Umbauten am Auto nicht so schlecht aus. Chefingenieur Xevi Pujolar erklärt Journalisten nun den Plan für Monaco, und wie Williams den Rückstand zu den anderen Teams aufholen will.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado und Xevi Pujolar hoffen auf eine baldige Besserung Zoom

Frage: "Xevi, wenn du das Wochenende bilanzierst, wie fühlst du dich?"
Xevi Pujolar: "Ich fühle mich ein wenig besser, aber immer noch schlecht. Wir haben ein wenig Arbeit über das Wochenende gehabt. Wir versuchen immer noch aufzuholen, und zu verstehen, was passiert. In Monaco gibt es kein ideales Szenario um zu testen, trotzdem haben wir hier, um Zeit zu gewinnen, mit ein paar neuen Teilen getestet. Wir sehen, dass sich die Performance in eine Richtung entwickelt, die wir wollen. Aber wir waren nicht in der Lage, mit den neuen Teilen das Rennen zu fahren, dadurch kam das der Qualifikation zustande. Es ist natürlich nicht so gut, wie wir wollen."

Frage: "Wie gut ist die Strecke, um neue Teile zu evaluieren?"
Pujolar: "Es ist hier schwerer. Ich denke aber wir sehen, was wir erwartet haben."

Frage: "Was habt ihr am freien Freitag gemacht?"
Pujolar: "Es gibt uns mehr Zeit, durch alle Daten zu gehen. Wenn man bedenkt, wie viele Stunden wir normal an einem Freitag haben, dann müssen wir alles in einer sehr kurzen Zeit schaffen. Wir holen derzeit mit dem Auto auf. Die Zeit am Donnerstag und die Analyse danach waren natürlich sehr wichtig. Dann konnten wir am Samstagmorgen noch ein wenig testen. Selbst wenn die Zeit ein wenig limitiert war, weil man für die Quali bereit sein wollte - besonders wenn sich die Bedingungen so ändern."

Frage: "Wo liegt ihr beim Verstehen der Probleme und den Lösungsversuchen?"
Pujolar: "Ich denke, wir machen Fortschritte. Wir fühlen, dass es besser und besser wird. Und wenn wir das Auto in die Punkte kriegen, haben wir es geschafft. Das Auto verändert sich so stark, wie nie zuvor. Wir müssen schauen, ob wir das beibehalten können."


Fotos: Williams, Großer Preis von Monaco, Sonntag


Frage: "Das Auto war im Training und bis zu Q2 sehr stark."
Pujolar: "Das ist anders. Die Bedingungen haben sich geändert. Das Auto war manchmal schneller, es kam darauf an, was wir getestet haben. In Q1 und Q2 lag es nur an den Bedingungen. Bei trockenen Bedingungen, wo man die wahre Pace sieht, hat uns noch etwas gefehlt. Da sind wir derzeit und lagen wir auch vorher. Mit Pastor haben wir vermutlich keine gute Runde hinbekommen. Er hat einen Fehler gemacht und keine Runde geschafft - und dann lief die Zeit aus."

Frage: "Ihr hattet im vergangenen Jahr keinen Coanda-Auspuff. Gibt es da das größte Verbesserungspotenzial?"
Pujolar: "Mit Sicherheit haben andere Teams in dem Bereich einen Vorteil, aber ich denke nicht, dass uns dort die Grenzen aufgezeigt werden."

Frage: "Ihr hattet im Training einige Teile von 2012 am Auto. Wie sehr ähnelt das aktuelle Monaco-Auto dem Vorjahres-Monaco-Auto?"
Pujolar: "Es sind Entwicklungsteile. Sie sehen ein wenig mehr nach 2012 aus, aber sie sind modifiziert. Sie sind nicht komplett wie 2012."

Frage: "Es gibt drei Teams, die verglichen mit dem Vorjahr Probleme haben: ihr, Sauber und McLaren. Gibt es da eine Gemeinsamkeit oder hat es unterschiedliche Ursachen?"
Pujolar: "Ich habe keine Ahnung, was deren Probleme sind. Wenn man sieht, wo unsere Probleme liegen, glaube ich nicht, dass das bei den anderen auch so ist. Es ist unser Problem. Woran es bei ihnen liegt? Manche Bereiche sind eben sehr sensibel."

Frage: "Sauber hatte Probleme mit den Windkanal-Reifen. Könnte das ein Grund bei euch sein?"
Pujolar: "Es ist immer schwierig mit den Windkanal-Reifen. Ich sehe das bei uns aber nicht als dominierenden Faktor."

Pastor Maldonado

Mit diesem Wrack wird Williams sicherlich keine Fortschritte machen Zoom

Frage: "Ihr müsst auch auf 2014 schauen. Könnt ihr das Jahr aufgeben oder müsst ihr erst verstehen, wo die Fehler liegen?"
Pujolar: "Für uns liegt die Priorität darauf zu verstehen, was in diesem Jahr falsch läuft."

Frage: "Könnt ihr das Problem auf einen Schlag lösen oder hobelt man langsam den Rückstand weg?"
Pujolar: "Ich denke, es wird mehr Schritt für Schritt sein. Hoffentlich werden die Schritte größter sein. Wir werden nicht plötzlich von unserer Position aus in die Top 4 gelangen."

Frage: "Die Reifensituation beeinträchtig alle Teams unterschiedlich, und es gibt viele Geschichten über das Geschehen ab Kanada. Was wäre aus Williams-Sicht für euch die ideale Lösung?"
Pujolar: "Für uns? Entweder sollen die Reifen gleich bleiben, oder man sollte zurückgehen auf die alte 2012er Spezifikation. Wenn sie jetzt alles komplett ändern, stehen wir vor einer neuen Unbekannten. Wir lernen noch über unser Auto. Wir haben aber keine Präferenz."