Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Prost mit einem "Schimmer Hoffnung"
Noch stochert Prost im Nebel, doch ein Schimmer Hoffnung macht Mut, dass Prost die Formel-1-Saison 2002 bestreiten kann
(Motorsport-Total.com) - Immer weiter zurück liegt der 22. November 2001, an dem Alain Prost ein Sanierungsverfahren in Paris einleitete und damit Zwangsverwalter Franck Michel das Ruder übergab. Gleichzeitig rücken zwei Termine immer näher: Zum einen natürlich der 3. März, an dem Prost in Melbourne an den Start rollen möchte. Viel wichtiger ist aber noch der 15. Januar ? der Tag der Entscheidung. Sollte Michel bis dahin keine Anzeichen erkennen, dass das Team Investoren finden wird, könnte er die Liquidierung des 1997 gegründeten Rennstalls beantragen.

© Imago
Noch hat Alain Prost allen Grund, an den Fingernägeln zu knabbern
Doch noch üben sich alle Beteiligten in Optimismus. Grund dafür ist ein konkretes Angebot französischer Investoren, die das Team für einen symbolischen Betrag übernehmen möchten und dafür den riesigen Schuldenberg abtragen möchten: "Vor ein paar Tagen telefonierte ich mit Alain Prost und er sagte mir, dass er einen Schimmer Hoffnung hat, was die Zukunft seines Formel-1-Teams angeht", so Marie George Buffet, die Französische Ministerin für Jugend und Sport am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Paris. "Ich bin begründet optimistisch, aber nichtsdestotrotz muss mal bei solchen Dingen vorsichtig sein."
Scheinbar hat der Aufmarsch der Prost-Angestellten am 4. Januar vor dem Ministerium für Industrie in Paris wirklich Früchte getragen. Damals protestierte man nicht für Regierungsgelder, die es nach Aussage von Buffet auch nicht geben wird, sondern wollte private Investoren auf sich aufmerksam machen. "Ich kann einfach nicht glauben, dass das Abenteuer des einzigen französischen Teams in der Formel 1 schon zu Ende sein soll und dass man nicht in der Saison 2002 an den Start gehen kann", so Buffet. "Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass eine Lösung gefunden wird und man alle Verträge erfolgreich abschließen kann."
Gegenüber dem französischen Radiosender 'RMC' zeigte sich Alain Prost selbst optimistisch, dass die mehr als 31 Millionen Euro Schulden bald abgebaut sind und das Team auf den vom Zwangsverwalter geforderten finanziell stabilen Beinen steht: "Ich möchte keine Garantien abgeben, aber ich bin sehr optimistisch", so der vierfache Formel-1-Weltmeister. "Wir unterhalten uns zurzeit mit vier oder fünf ernst zu nehmenden Käufern."
Dabei gibt es momentan noch vor allem ungelöste Budgetprobleme: "Alles ist eine Frage des Geldes. Eine Formel-1-Saison kostet zwischen 60 und 70 Millionen Euro. Ein Teil wird von den TV-Rechten finanziert, der andere von Sponsoren. Wenn jemand zwischen 30 und 40 Millionen Euro in das Unternehmen pumpt, so wird es keine Probleme geben." Doch scheinbar ist diese Summe einigen der möglichen Käufer zu hoch.
"Ich glaube daran, dass wir das Team retten können und hoffe, dass am 3. März in Melbourne zwei Prost auf der Startlinie stehen werden." Der Franzose verriet in dem Interview ferner, dass sein Team schon so gut wie gerettet war, der Deal dann aber doch scheiterte: "Vor einem Moment unterzeichneten wir zwei Vereinbarungen, davon war eine sehr ernst gemeint. Aber das Geld kam nicht an, aus diesem Grund ist es das Beste, einfach abzuwarten."
Unterstützung darf sich Alain Prost auf jeden Fall von Ferrari erhoffen: "Unser Motor wird ein Ferrari-Motor sein, dank der Hilfe von Jean Todt. Da gibt es gar keine Zweifel." Zwar wird Prost zur Not auf den 2000er-Motor zurückgreifen können, dafür gibt es den Zehnzylinder aber zur Not zum Selbstkostenpreis. Offiziell ist aber auch hier noch gar nichts. Wie bei den Sponsoren und den Fahrern auch.

