• 07.01.2002 18:26

Prost: Rettung angeblich in Aussicht - Frentzen wartet ab

Eine Gruppe französischer Investoren soll offenbar die Zukunft des verschuldeten Prost-Rennstalls sichern

(Motorsport-Total.com/dpa) - Der finanziell angeschlagene Formel-1-Rennstall des viermaligen Weltmeisters Alain Prost soll mit einer Finanzspritze von rund 40 Millionen Dollar (44,9 Mio. Euro) gerettet werden. Diese Summe oder mehr will eine Gruppe von Investoren, bestehend aus französischen Industriellen und Geschäftsleuten, investieren, um doch noch den Start des Rennstalls in der WM-Saison 2002 zu ermöglichen, hieß es am Montag in Paris. Die Gruppe will die Mehrheit am Rennstall übernehmen, Alain Prost soll Sportlicher Direktor werden. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen, hieß es.

Titel-Bild zur News: Alain Prost

Prost kann sich scheinbar Hoffnungen machen, dass sein Team überlebt

Unterdessen wartet Formel-1-Pilot Heinz-Harald Frentzen noch mit seiner Unterschrift bei einem Konkurrenz-Team. Der 34 Jahre alte Rheinländer hat noch einen Vertrag mit dem Prost-Rennstall. "Es ist weiterhin alles offen", sagte sein Berater Monte Field am Montag auf 'dpa'-Anfrage. Bislang deutete alles auf einen Wechsel des Mönchengladbachers zum Team Arrows hin. "Wir sprechen mit Arrows. Aber es ist nichts unterschrieben", so das Frentzen-Management.

Zur Rettung des Prost-Rennstalls sollen die Verhandlungen in dieser Woche fortgeführt werden, nachdem erste Kontakte vergangenen Donnerstag aufgenommen worden waren. Die Investorengruppe will für den Rennstall einen symbolischen Preis von einem Euro zahlen, dafür aber die Schulden des Rennstalls von rund 30,5 Millionen Euro (60 Mio. DM) übernehmen.

Ende November war für den Prost-Rennstall mit 300 Beschäftigten vom Handelsgericht in Versailles ein Sanierungsverfahren eingeleitet worden. Zugleich wurde Prost eine Frist bis zum 15. Januar gesetzt, um Geld, Investoren oder Käufer aufzutreiben.

Frentzen steht seit längerem in Verhandlungen mit dem britischen Arrows-Rennstall. Teamkollege soll der Brasilianer Enrique Bernoldi werden. Allerdings hat sich eine endgültige Entscheidung bislang verzögert. Bereits Anfang Dezember hatte es geheißen, dass "in den nächsten Tagen" alles klar sein sollte.

Man habe sich keine Frist gesetzt, sagte Field am Montag. Allerdings muss Frentzen ein Interesse an einer schnellen Entscheidung haben, um sich ausreichend auf die neue Saison vorzubereiten. Der erste Grand Prix 2002 findet am 3. März im australischen Melbourne statt. Seit dieser Woche ist die Formel-1-Pause beendet, die ersten Teams beginnen mit den Testfahrten.