• 18.06.2007 13:09

  • von Fabian Hust

Prost: McLaren handelt sich selbst Spannungen ein

Alain Prost über den harten Zweikampf zwischen den beiden McLaren-Mercedes-Piloten, den er aus seiner aktiven Zeit nur allzu gut kennt

(Motorsport-Total.com) - Alain Prost weiß, wovon er spricht. In den Saisons 1988 und 1989 duellierte er sich mit Ayrton Senna bei McLaren beinhart, man schickte sich sogar gegenseitig von der Strecke. Davon sind die McLaren-Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton und Fernando Alonso noch weit entfernt, aber der teaminterne Kampf um die Führung lässt es in der Luft knistern.

Titel-Bild zur News: Alain Prost

Alain Prost würde in einem Team keine zwei gleichwertigen Autos einsetzen

Der Rennstall von Ron Dennis hat ein Luxusproblem, denn man hat zwei Fahrer, die absolut Weltklasse unterwegs sind. Es ergibt sich bisher von selbst keine klare Nummer 1, und so ist der Kampf um diese Position im Team in vollem Gange. Fernando Alonso ließ sich in Indianapolis zu einem Schwenker an die Boxenmauer hinreißen und streckte die Faust empor - das zeigt, unter welchem Druck die Fahrer stehen.#w1#

In den vergangenen drei Rennen haben sich die Piloten um die Pole Position gebalgt, in Indianapolis wie schon in Monaco aufs härteste um den Sieg. Dies hat man auch der Tatsache zu verdanken, dass das Team die Fahrer gleichberechtigt behandelt und keiner einen technischen Nachteil hat. "Ich denke nun, dass es ein Fehler ist, in einem Team zwei gleiche Autos zu haben", so Prost gegenüber 'El Pais'. "Am Ende wird das weh tun, denn es erzeugt zu viel Spannung."

Der viermalige Formel-1-Weltmeister ist der Meinung, dass Hamilton von seinen zahlreichen Trainingsstunden im Simulator von McLaren profitiert hat: "Der Simulator hat eine wahnsinnige Perfektion erreicht, er ist sogar in der Lage, Wetterbedingungen zu simulieren, den Regen, den nassen Asphalt, alles", so der Franzose im Interview.

Angeblich hat Hamilton im Simulator 1.000 Stunden verbracht: "Er hat viel mehr mit ihm gearbeitet als Alonso und sein Fahrstil ist sehr weich, weniger rau als jener des Spaniers. Ich denke, dass ist der Grund, warum es für McLaren einfacher ist, das Auto auf Hamiltons Stil abzustimmen."