Prodrive & Renault: Comeback von Richards?
David Richards steht möglicherweise vor einem Comeback in der Formel 1 - Meeting der Renault-Geschäftsführung in Paris
(Motorsport-Total.com) - Die Zukunft des französischen Automobilherstellers Renault in der Formel 1 steht nach wochenlangen Spekulationen möglicherweise endlich fest: Renault bleibt als Motorenlieferant wohl bis Ende 2012 in der Königsklasse, könnte aber die Chassisdivision in Enstone verkaufen - und zwar nicht an den kolportierten Investor Mangrove Capital Partners, sondern an einen alten Bekannten.

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David Richards ist heißester Anwärter auf die Übernahme des Renault-Teams
Genauer gesagt an David Richards, also einen Mann, der sich in Enstone bestens auskennt: Der 57-Jährige war zwischen September 1997 und Oktober 1998 schon einmal Teamchef des Rennstalls, der damals noch Benetton hieß. Sein Plan, die Benetton-Familie zu einem Verkauf an Ford zu überreden, ging jedoch nicht auf; stattdessen übernahm Flavio Briatore seinen Posten und fädelte den Einstieg von Renault ein, der im März 2000 für 120 Millionen US-Dollar vollzogen wurde.#w1#
In Paris tagte heute die Renault-Geschäftsführung, um über die Zukunft des Formel-1-Teams zu beraten. Bisher noch unbestätigten Gerüchten zufolge soll dabei die Entscheidung gefallen sein, an Richards zu verkaufen. Allerdings muss diese Entscheidung auch noch vom Vorstand des Renault-Konzerns abgesegnet werden, der laut Informationen von 'Autosport' erst nächste Woche wieder zusammenkommen wird.
In Branchenkreisen heißt es, dass das Team Prodrive-Renault genannt werden könnte, doch von offizieller Seite gibt es derzeit noch keine Stellungnahme. Unklar ist auch, ob eine Übergangslösung mit Renault automatisch bedeuten würde, dass kein anderer Automobilhersteller einsteigen kann. Prodrive hat bekanntlich hervorragende Kontakte nach Korea, wo im Oktober 2010 zufällig zum ersten Mal ein Formel-1-Grand-Prix stattfinden wird.
Für Richards würde der Deal die Erfüllung seines lange gehegten Traums bedeuten, nach zwei Amtszeiten als Teamchef (Benetton und BAR) endlich mit einem eigenen Rennstall in die Königsklasse des Motorsports einzusteigen. Seinen Plan, 2008 mit einem Prodrive-Team in die Formel 1 zu gehen, musste er seinerzeit wegen der unklaren Kundenautosituation begraben, und die erneute Einschreibung für 2010 wurde im Juni von der FIA abgewiesen.

