Brawn enttäuscht über Button-Weggang

Ross Brawn über die Trennung von Jenson Button: "Jenson suchte den Kick, im gleichen Auto gegen Lewis Hamilton zu fahren"

(Motorsport-Total.com) - Zum ersten Mal seit Fernando Alonso 2006/07 (Renault/McLaren) wird ein Formel-1-Weltmeister seinen Titel nicht mit dem gleichen Team verteidigen: Jenson Button wechselt von Brawn/Mercedes zu McLaren und ist damit die bisher größte Überraschung auf dem Transfermarkt.

Titel-Bild zur News: Jenson Button und Ross Brawn

Ross Brawn kennt die Gründe für den Weggang von Weltmeister Jenson Button

Teamchef Ross Brawn ist "enttäuscht" über die Entscheidung Buttons, wie er im Interview mit 'auto motor und sport' betont, gleichzeitig räumt er aber mit Gerüchten auf, wonach das Interesse von Mercedes, den Champion zu halten, nicht allzu groß gewesen sein soll. Auch Medienberichte über eine für Weltmeisterverhältnisse schlechte Gage seien unrichtig: "Was auch immer erzählt wird, es lag nicht am Geld!"#w1#

"Zum Schluss war unser Angebot sogar attraktiver als das von McLaren", behauptet Brawn und führt aus: "Wir haben dann aber irgendwann die Reißleine gekappt. Es macht keinen Sinn, einen Fahrer zu beschäftigen, der mit seiner Wahl nicht glücklich wäre. Wir haben ihm geboten, was wir ihm bieten konnten. Dabei sind wir bereits an der äußersten Grenze angelangt. Weitere Verhandlungen hätten zu nichts geführt."

¿pbvin|512|2183||0|1pb¿Doch warum wollte Button sein gemachtes Nest verlassen wollen, um das Risiko einzugehen, in einem neuen Team seinen guten Ruf zu verlieren? "Weil Jenson offenbar den Kick suchte, im gleichen Auto gegen Lewis Hamilton zu fahren", erklärt Brawn. "Das ist mutig und das muss ich respektieren. Es hat keinen Sinn, einen Fahrer festzuhalten, der bei uns nicht glücklich werden würde, weil er anderswo eine größere Herausforderung sieht."

Was die Vergabe des zweiten Platzes neben Nico Rosberg angeht, hat Mercedes keine Eile. In den vergangenen Wochen deuteten viele Indizien auf Verhandlungen mit Michael Schumacher hin. Sollten solche Gespräche wirklich stattfinden, kann man sich damit Zeit lassen, denn: "Unser Cockpit ist das attraktivste auf dem Markt. Jeder, der es ernst meint, wird darauf warten", weiß Brawn um die Attraktivität des zweiten Silberpfeils.