Problematischer Trainingsauftakt für BAR-Honda

Der BAR-Tag: Kein Auto in den Top 10, technische Probleme bei Sato und Davidson und schlechtes Handling bei Button

(Motorsport-Total.com) - Platz drei für Testfahrer Anthony Davidson am Morgen konnte vom BAR-Honda-Team im zweiten Freien Training nicht mehr wiederholt werden - im Gegenteil: Eine ganze Reihe an technischen Schwierigkeiten ließ die Tagesbilanz des britisch-japanischen Rennstalls insgesamt sehr düster aussehen...

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson

Der Davidson-Motorschaden war der Tiefpunkt des Tages für BAR-Honda

"Obwohl es natürlich ein frustrierender Auftakt für uns war", erklärte Teamchef David Richards, "liegen die Zeiten relativ knapp beisammen und wir haben uns auf den Long-Runs verbessert, was eines der Ziele nach Melbourne war. Die Hitze verlangt dem Team wirklich alles ab und die Bedingungen sind ganz anders als jene, bei denen wir das Auto im Winter getestet haben. Unsere Fahrer sind aber extrem fit und ich denke, dass sich das am Sonntag als Vorteil herausstellen wird."#w1#

Trotz Frust: Alle Ferrari-Verfolger liegen in Reichweite

BAR-Speerspitze war am Nachmittag einmal mehr Jenson Button als Elfter mit einem Rückstand von rund einer Sekunde. Aber: Bis auf Räikkönen und Ralf Schumacher lag das gesamte Feld innerhalb seiner Reichweite. Der Brite arbeitete den ganzen Tag über solide und musste sich auch nicht mit technischen Problemen herumschlagen, bekam aber die Balance nie richtig hin. Nur im letzten Sektor gehörte er daher zu den Schnellsten.

Trotzdem ließ Button den Kopf nicht hängen: "Ich weiß, dass noch mehr im Auto drin steckt, wir müssen jetzt nur hart daran arbeiten, dieses Potenzial auszuschöpfen. Jetzt werden wir am Abend die Daten studieren und versuchen, das Problem vor morgen in den Griff zu bekommen." Minimalziel bleibt für ihn ein Top-10-Platz in der Startaufstellung, bei optimalem Verlauf sollten aber sogar die ersten drei Reihen möglich sein.

Während Button den Schaden also noch in Grenzen halten konnte, lief es für Takuma Sato gar nicht nach Wunsch: "Ich hatte ein Problem mit den Bremsen und konnte deshalb den ganzen Tag über nur zehn Runden absolvieren, was sehr frustrierend ist. Heute Abend haben wir eine Menge vor uns, damit wir morgen besser aussehen. Ein schwieriger Tag." Tiefpunkt der Performance war ein Dreher, weil die Hinterachse blockierte - der Japaner schleppte sich daraufhin ohne Frontflügel zurück an die Box.

Guter Vormittag, dann aber Probleme in der zweiten Session

"Am Vormittag hat alles sehr positiv begonnen, aber das Nachmittagstraining war wirklich frustrierend", fasste Technikdirektor Geoff Willis zusammen. "Der Plan für die Rennfahrer war, die meisten Runden am Nachmittag hinzulegen, aber Takuma kam beim Bremsen von der Strecke ab und beschädigte dabei die Frontpartie. Beim nächsten Run verfing sich irgendetwas unter dem Bremspedal und er hatte damit Schwierigkeiten. Wenigstens hatte Jenson keine Probleme, aber die Reifenwahl müssen wir jetzt anhand von weniger Daten treffen als uns lieb ist."

Die meisten Informationen konnte noch Testpilot Anthony Davidson sammeln, der sich immer mehr als wahre Verstärkung für das Team erweist. Im Qualifying-Trimm klassierte er sich am Vormittag an dritter Stelle, nachmittags fiel er dann wegen eines Defekts mitten in einem Long-Run noch auf Platz 17 zurück. Über weite Strecken der zwei Trainingsstunden war der Brite heute aber schnellster BAR-Mann...

"Obwohl das die heißesten Bedingungen sind, bei denen ich je gefahren bin, hatte ich meinen Spaß auf dieser technisch wahnsinnig anspruchsvollen Strecke und ich kam auch rasch damit klar", gab er zu Protokoll. "Dass ich am Nachmittag mit einem Motorschaden stehen geblieben bin, ist umso enttäuschender, denn ich fuhr gerade einen Long-Run und die Daten wären für die Reifenwahl von Bedeutung gewesen."