• 15.03.2007 10:42

Pressekonferenz: Der Weltmeister spricht...

Fernando Alonso über Michael Schumacher, sein neues Team, seine Chancen auf den dritten WM-Titel hintereinander und die geplanten Nachtrennen

(Motorsport-Total.com) - Es war wie die Rückkehr des Königs: Der Superstar der Formel 1, Michael Schumacher, ist weg - und als Doppelweltmeister hat nun Fernando Alonso seinen Platz angenommen. Der McLaren-Mercedes-Pilot stand am Medientag in Melbourne natürlich immer im Mittelpunkt, so auch während der von der FIA organisierten Pressekonferenz im Medienzentrum, bei der sich fast alles um ihn drehte.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Er ist nun endgültig der neue Superstar der Formel 1: Fernando Alonso

"Ich glaube nicht, dass ich ihn vermissen werde."#w1#

Alonso über den Vergleich zwischen Renault und McLaren-Mercedes:

"Es ist schwierig und unfair, zwei Teams miteinander zu vergleichen. Unterm Strich sind sich alle Formel-1-Teams sehr ähnlich: Sie sind sehr gut, sehr professionell, wollen die Besten sein, sind sehr wettbewerbsorientiert."

"Einerseits ändert sich nichts, andererseits gibt es einen Unterschied in den technischen Dingen. Man hört auf das, was ich sage. Renault und ich sind gemeinsam groß geworden, am Anfang waren wir immer Siebenter oder Achter. Da verstanden wir uns natürlich auf Anhieb und blind, wir mussten nicht mehr viel reden. In diesem Winter habe ich viel Zeit mit den Ingenieuren und Designern und den anderen Leuten in der Fabrik verbracht, auch um das Auto besser verstehen zu lernen. Da wurden mir viele Fragen gestellt, die ich gerne beantwortet habe, weil sie das berücksichtigen, was ich sage. Das ist klasse."

Alonso über McLaren-Mercedes:

"Am ersten Tag wurde ich von einem Auto am Flughafen abgeholt, was ich sehr nett fand. Die Fabrik ist beeindruckend, das Team hat irres Potenzial. Sie sind sehr professionelle Leute, extrem gut in ihrem Job, alles ist gut organisiert und voll darauf ausgerichtet, wieder zu gewinnen. Wir haben viele Sponsoren, die uns helfen werden, und mit unserer Fabrik sollten wir dazu in der Lage sein, viele Weltmeisterschaften zu gewinnen. Jetzt liegt es an uns, das Potenzial auszuschöpfen und Rennen zu gewinnen."

"Die Atmosphäre ist großartig, die Leute sind sehr konzentriert und sie wollen wieder die Nummer eins in der Formel 1 werden. Ich möchte mich bei allen für die harte Arbeit im Winter bedanken. Sie haben sich verbessert, das Auto ist mit dem Vorjahr nicht mehr zu vergleichen. Sie arbeiten Tag und Nacht - und hier in Australien haben wir ein konkurrenzfähiges Auto, mit dem wir um den Sieg mitfighten können. Ich bin sehr froh über den Wechsel und habe ein gutes Gefühl für die Weltmeisterschaft."

Alonso über das neue Kräfteverhältnis:

"Ferrari ist am stärksten, speziell bei den letzten Wintertests haben sie das unterstrichen. Im vergangenen Jahr war Ferrari bei einigen Tests im August und September auch unglaublich schnell, aber in den Rennen lag alles sehr eng beisammen. Ich denke, für die Rennen werden die Karten neu gemischt. Das Wichtigste ist, dass wir mithalten können, dann liegt der Rest in unseren Händen."

Alonso über Melbourne:

"Ich hatte immer sehr gute Rennen hier in Melbourne. 2006 startete ich als 16., wenn ich mich recht erinnere, und ich wurde Dritter. Vergangenes Jahr habe ich gewonnen."

Alonso über die neuen Einheitsreifen:

"Wir haben Grip und Performance verloren und der Fahrstil ist ein bisschen anders. Alle Michelin-Fahrer, mich eingeschlossen, waren an die Michelins gewöhnt. Da haben die neuen Fahrer einen Vorteil, denn die haben keine Michelin-Erfahrung und müssen sich logischerweise nicht umstellen."

"Bei den Tests im Winter spürte ich keine großen Unterschiede zwischen den beiden Reifentypen, die wir hatten. Es sollte kein Problem sein, im Rennen zwei verschiedene Reifen einsetzen zu müssen. Das Auto wird sich ähnlich verhalten, die Balance wird sich nicht groß ändern. Mit dem schlechteren Reifen wird man um zwei bis drei Zehntelsekunden langsamer sein, aber ich sehe da kein Problem."

Alonso über mögliche Nachtrennen:

"Ich fuhr in Valencia im Rahmen unserer Teampräsentation eine Demonstration bei Nacht. Da war es enorm schwierig, irgendetwas zu erkennen. Ich kann mir schwer vorstellen, dass wir so starkes Licht haben, um wirklich etwas sehen zu können - gerade für einen Grand Prix! Aber manchmal überrascht einen die Formel 1. Aus Fahrersicht ist es besser, dazu nichts zu sagen, solange wir es nicht ausprobiert haben."