• 14.03.2007 11:06

  • von Fabian Hust

Dennis: "Hamilton kann Rennen gewinnen"

Während der Chef zwar realistisch ist, seinem Schützling aber alles zutraut, ist der F1-Neuling ebenso realistisch, auch wenn ein wenig Träumen erlaubt ist...

(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Mercedes-Team hat allen Grund, der in Kürze beginnenden Formel-1-Saison 2007 mit Optimismus aber auch mit einer ordentlichen Portion Aufregung entgegen zu blicken. Der neue MP4-22 scheint nicht nur deutlich besser als sein Vorgänger zu sein, mit Fernando Alonso hat man zudem einen zweimaligen Weltmeister und mit Lewis Hamilton einen Rohdiamanten am Steuer sitzen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton mit Ron Dennis

Lewis Hamilton mit Ron Dennis: Den ersten Sieg schon fest im Visier...

Der Rennstall bemüht sich zwar, die Saison 2007 für Lewis Hamilton quasi als eine ausgedehnte Test-Einheit zu bezeichnen, doch man erwartet sich vom 22-Jährigen Formel-1-Neuling eine Menge. Und die bisherigen Testergebnisse geben dem Team Anlass zur Hoffnung, dass der Brite für die eine oder andere Überraschung gut sein wird.#w1#

"Lewis kann ein Rennen gewinnen, wenn er in der Saison ein konkurrenzfähiges Auto hat", zeigt sich Teamchef Ron Dennis im Interview mit dem 'Independent' vom Potenzial des Rookies überzeugt. "Er will gewinnen und er gibt nie auf. Es wird schwierig, Fernando zu schlagen, aber warten wir einmal ab. Wenn Fernando ein Problem hat, dann kann ich mir vorstellen, dass er seine Position einnimmt."

Die Frage, ob ein Formel-1-Neuling unter vergleichbaren Bedingungen einen Weltmeister in seinem ersten Jahr schlagen kann, beantwortet Dennis mit einem klaren "Nein". Aber wenn sein spanischer Teamkollege einmal Probleme hat, könnte Hamilton eben davon profitieren, was auch nicht jedem Formel-1-Neuling auf Anhieb gelingt.

Ron Dennis fragt sich natürlich auch, ob Lewis Hamilton mehr Speed an den Tag legt als der Weltmeister. "Er hatte im vergangenen Jahr in der GP2 ein paar großartige Rennen, aber es ist für jeden Fahrer in seinem ersten Jahr extrem schwierig, aus dem Stand konkurrenzfähoger zu sein als der amtierende Weltmeister. Man sollte niemals nie sagen, aber die Geschichte zeigt, dass es unwahrscheinlich ist, dass er von Anfang an schnell genug sein wird, um den Weltmeister zu schlagen. Das erwartet Lewis auch gar nicht."

Es gebe im Team "Niemanden", der von der Leistung Hamiltons bei den Testfahrten nicht beeindruckt sei, sein Speed sei "außergewöhnlich" gewesen. Hamilton selbst will in diesem Jahr "solide Arbeit" leisten und "so viel wie möglich von Fernando lernen."

"Ich denke, dass ich sehr realistisch bin", so der Formel-1-Neuling. "Er ist ein zweimaliger Weltmeister und weiß schon alles. Es ist für mich besser, mich zurückzulehnen und zu sagen 'Er ist die Nummer 1'. Aber wer weiß, vielleicht werde ich beim ersten Rennen näher an ihm dran sein, als man dies erwarten würde."

So wäre er auch "nicht enttäuscht", falls er in diesem Jahr kein Rennen gewinnen würde: "Ich muss zunächst einmal das Verlieren lernen. Aber wenn ich hinter ihm liege und er ein Problem hat, dann hoffe ich, dass ich daraus einen Vorteil ziehen kann. Aber ich wäre lieber von Anfang an vor ihm..."