Positiver zweiter Testtag für Legge in Vallelunga

Nach ihrem gestrigen Abflug leistete sich Katherine Legge heute in Vallelunga keinen Fehler - Minardi-Cosworth mit drei Autos im Einsatz

(Motorsport-Total.com) - Es war für die Medien natürlich ein gefundenes Fressen, als Katherine Legge gestern bei ihrem ersten Formel-1-Test den Minardi-Cosworth in Vallelunga schon nach ein paar Runden gegen die Mauer setzte - noch dazu, wo sie im Vorfeld zugegeben hatte, dass sie genau davor am meisten Angst habe. Heute konnte die Britin ihren Kritikern aber zeigen, was sie wirklich drauf hat.

Titel-Bild zur News: Katherine Legge

Katherine Legge bei ihrem ersten Formel-1-Test im italienischen Vallelunga

Sie absolvierte auf dem 4,085 Kilometer langen Kurs in der Nähe von Rom am Vormittag knapp 20 Runden bei relativ unwirtlichen Bedingungen, doch Teamchef Paul Stoddart ermöglichte ihr entgegen des ursprünglichen Plans einen weiteren Run bei Sonnenschein am Nachmittag. Legge spulte insgesamt 27 Umläufe ab, leistete sich keine nennenswerten Fehler und war in 1:21.176 nur um 0,157 Sekunden langsamer als die Tagesbestzeit des Uruguayers Juan Cáceres (10 Runden).#w1#

Legge konnte sich mit guten Zeiten rehabilitieren

"Zunächst einmal", meinte die 25-Jährige anschließend, "möchte ich mich bei Paul Stoddart und den Jungs für ihre Unterstützung an den vergangenen beiden Tagen danken. Es war eine fantastische Erfahrung - und sie alle waren absolut großartig zu mir. Hinsichtlich des Tests habe ich das Unerwartete erwartet - und genau das habe ich bekommen! Heute fiel es mir aber schon viel leichter als gestern, weil ich wusste, worauf ich mich zu konzentrieren habe."

Legge ging zunächst aus Sicherheitsgründen mit Intermediates auf die wenig griffige Strecke und nahm ihr Programm etwas behutsamer in Angriff als tags zuvor. Je länger sie aber im Auto saß, desto besser bekam sie es in den Griff: "Ich habe mein Bestes gegeben - und wenn man bedenkt, dass es mir an Erfahrung fehlt, bin ich ganz zufrieden. Das Problem ist jetzt, dass ich es nicht mehr erwarten kann, wieder in so ein Auto zu steigen", gab die Formel-Toyota-Atlantik-Pilotin zu Protokoll.

Stoddart applaudierte angesichts der starken Performance der Racing-Amazone: "Es freut mich, dass Katherine eine der schnellsten Zeiten dieses Tests fahren konnte, denn damit hat sie bewiesen, dass sie alles hat, was man als Formel-1-Fahrer braucht", sagte er. "Chanoch Nissany, unser regulärer Testfahrer, hat sich ebenfalls stetig verbessert, und unser Jüngster, Juan Cáceres, war wirklich beeindruckend unterwegs."

Nissany wieder einmal deutlich langsamer als die Youngsters

"Wir freuen uns mit gemischten Gefühlen auf morgen, den letzten Testtag in der Geschichte von Minardi." Paul Stoddart

Nissany, ein Israeli, konnte die Rundenzeiten der Neulinge übrigens wieder einmal nicht mitgehen, büßte 3,631 Sekunden auf die Bestzeit ein, obwohl er für 50 Umläufe auf die Strecke gehen durfte und damit am meisten unterwegs war. Dennoch sprach er von einem "guten Tag, weil ich mich laufend verbessern konnte. Die Strecke war in einem guten Zustand. Es freut mich, dass ich am historischen letzten Testtag von Minardi morgen ebenfalls fahren werde", so der 42-Jährige.

Neben den PS05-Boliden waren heute neuerlich auch die F1x2-Doppelsitzer im Einsatz, mit denen unzählige Sponsoren und Partner des Teams um den Kurs chauffiert wurden. Am Steuer saßen Robert Doornbos und Patrick Friesacher. Letzterer steht nach seinem finanziell bedingten Rauswurf im Sommer eigentlich nicht mehr bei der Truppe aus Faenza unter Vertrag, wurde aber für diese Abschlussveranstaltung extra eingeladen.