Massa: "Michael ist und bleibt der Maßstab für alle"

Ferrari-Neuzugang Felipe Massa findet, dass er die Chance bei einem Topteam verdient hat - und möchte nun "Schumi" ordentlich einheizen...

(Motorsport-Total.com) - Obwohl er erst zarte 24 Jahre alt ist, hat Felipe Massa schon 52 Grands Prix bestritten und bisher 27 WM-Punkte gesammelt. Der Brasilianer kam 2002 als Formel-3000-Europameister in die Formel 1, fuhr dort bei Sauber-Petronas ein Jahr an der Seite von Nick Heidfeld, ehe er 2003 für eine Saison auf die Reservebank bei Ferrari abkommandiert wurde.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa im Oktober bei den Ferrari-Tests im italienischen Vallelunga

2004 und 2005 kehrte er wieder zu Sauber-Petronas zurück und sammelte dort weitere Erfahrungen. Dass er nicht als großer Entwickler gilt, ist kein Geheimnis, allerdings wird sein natürliches Talent von fast allen Experten geschlossen sehr hoch eingeschätzt. Insofern ist es für ihn wohl die optimale Karrierechance, 2006 neben einem alten Hasen wie Michael Schumacher für ein Topteam wie Ferrari an den Start zu gehen und zu lernen.#w1#

Massa geht selbstbewusst in sein erstes Ferrari-Jahr

Er selbst ist überzeugt, dass er sich gut schlagen wird: "Ich hatte mit wenigen Ausnahmen eine gute Saison und verdiene diese Chance", befand er gegenüber 'Auto Bild motorsport', "denn ich habe bewiesen, dass ich immer im entscheidenden Moment zulegen kann. Ferrari hätte mich nicht verpflichtet, wenn sie nichts von mir halten würden. Dass ich nur einen Jahresvertrag habe, stört mich nicht, denn wenn du es nicht bringst, nützt dir auch ein Zehnjahresvertrag wenig."

Vor dem Duell mit dem siebenfachen Weltmeister Schumacher hat Massa keine Angst: "Ich kann nur versuchen, meinen Job so gut zu machen wie möglich. Alles Weitere wird sich finden. Die Chance, sich mit Michael zu messen, kriegt doch nicht jeder. Dann bekomme ich wenigstens eine eindeutige Rückmeldung darüber, wo ich selbst stehe, denn Michael ist und bleibt der Maßstab für alle Fahrer", sagte er selbstsicher.

Der Umstieg vom finanziell nicht allzu gut budgetierten Rennstall von Peter Sauber zu Ferrari wurde ihm übrigens relativ leicht gemacht, denn nach seinem Jahr als Testfahrer ist der Draht nach Maranello nie ganz abgerissen. Noch während der zurückliegenden Rennsaison durfte er außerdem in Monza einmal den aktuellen F2005 testen, um möglichst früh an das neue Umfeld herangeführt zu werden. Die Schonzeit ist dafür aber umso kürzer...

Lenkrad des F2005 ist anders als jenes des C24

"Das Ferrari-Lenkrad hat einige Funktionen, die beim Sauber anders angeordnet sind. Die musste ich schnell verinnerlichen", nannte er einen der Unterschiede zu seinem bisherigen Arbeitgeber. "Ferraris Personal kenne ich zum Großteil. Ich spreche fließend Italienisch. Das hilft. Ich ziehe von der Schweiz nach Monaco um, um schneller beim Team zu sein. Wichtig war aber fürs Erste, dass ich mich mit meinem neuen Renningenieur einarbeite."

"Ferraris Personal kenne ich zum Großteil. Ich spreche fließend Italienisch. Das hilft." Felipe Massa

Was viele nicht wissen: Als Massa 2001 für das Draco-Team in der Europäischen Formel 3000 fuhr, bekam sein damaliger Teamchef Renato Melchioretto einen Anruf von Ferrari - Jean Todt war am Apparat. Der Franzose erkundigte sich bei seinem Kollegen nach jungen Nachwuchstalenten, bekam dabei Massa empfohlen. Schon damals schloss der traditionsreiche Formel-1-Rennstall einen langfristigen Vertrag mit Massa ab, dessen Optionen nun gezogen wurden.