Politik stellt sich hinter Grand Prix in Brasilien

Die Gerüchte, wonach es 2004 kein Rennen mehr in Brasilien geben könnte, sind weniger dramatisch als zunächst angenommen

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Brasilien im kommenden Jahr scheint doch nicht so gefährdet zu sein, wie zunächst anhand von Berichten am Wochenende angenommen werden musste. Obwohl sich ein Richter massiv dafür einsetzt, die Veranstaltung zu stornieren, gibt es ausreichend politische Rückendeckung für das geplante Saisonfinale 2004.

Titel-Bild zur News: Autodromo Carlos Pace

In Brasilien werden wohl auch nächstes Jahr die Formel-1-Boliden fahren

Anstoß für die Berichterstattung der letzten Tage waren ein angeblich gekündigter Vertrag der Stadt Sao Paulo sowie der schleppende Ticketverkauf in den vergangenen Jahren. Genau wie viele andere Rennen ? sogar der Auftakt in Melbourne ? war der Chaos-Grand-Prix von Interlagos im Frühjahr nämlich wirtschaftlich ein Verlustgeschäft, wenn man sich rein auf die Einnahmen an der Strecke bezieht.

Aber: "Der Gewinn für Sao Paulo durch das Rennen liegt nicht nur im Ticketverkauf", wird Luis Tarcisio, Stadtsekretär für Wirtschaft, von unseren Kollegen von 'Pitpass' zitiert. "Tourismus und Handel steigen am Grand-Prix-Wochenende stark an und das bringt Geld in die Kassen der Stadt." Außerdem erklärte er die Idee, keine Formel 1 mehr in Sao Paulo zu haben, für "geisteskrank". Und: "Wir weigern uns, das zu akzeptieren."

Auch sonst gibt es im Rathaus durchaus eine breite politische Front pro Formel 1 ? angeführt vom Bürgermeister, der in diesem Jahr sogar das Vorwort für das offizielle Programmheft persönlich verfasst hat. Seitens der Formel-1-Verantwortlichen ist Interlagos sowieso ein Fixpunkt im Kalender, weil es sonst kein Rennen in Südamerika gibt, weil ausreichend Überholmöglichkeiten vorhanden sind und weil es für Tabakwerbung entsprechende Ausnahmeregelungen gibt.