Pirelli will 2015 wieder aggressiver angehen

Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery erklärt, warum die Reifenwahl 2015 trotz geringerer Änderungen ganz anders ausfallen kann

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Pirelli 2013 mit unzuverlässigen bis hin zu gefährlichen Reifen zu viele (Negativ-)Schlagzeilen gemacht hat, blieb es um die Truppe von Paul Hembery im vergangenen Jahr ruhig. Der Pirelli-Motorsportchef musste sich im Gegenteil den Vorwurf gefallen lassen, die Langweile, wie etwa beim Grand-Prix-Debüt von Russland, geschürt zu haben. In der Formel-1-Saison 2014 soll sich das nun wieder ausgleichen. Dabei spekuliert der Reifenhersteller jedoch vor allem auf andere Einflüsse.

Titel-Bild zur News: Pirelli

Trotz geringer Änderungen erwartet Pirelli eine spannendere Entwicklung Zoom

"Im vergangenen Jahr haben einige Leute unsere Herangehensweise für zu konservativ und vielleicht ein wenig zu langweilig gehalten", räumt Hembery gegenüber 'Sky Sports' ein. "Meiner Meinung nach lag das aber daran, dass wir in ein Jahr mit neuen Technologien gestartet sind und das wird auch in diesem Jahr ein wenig der Fall sein. Von den ersten Daten her sieht es so aus, als würden die Autos im Vergleich zu vergangener Saison einen weiteren guten Schritt in Sachen Performance machen. Eine konservative Auswahl könnte daher schnell zu einer aggressiven werden."

So vorsichtig Pirelli in die neue Turbo-Ära startete, so entspannt sieht man nun den Entwicklungen der Antriebseinheiten entgegen, deren technischen Regularien gerade erst gelockert wurden. (Hier mehr dazu) "Wie die meisten, sind auch wir gespannt auf die Entwicklung der Motoren-Regelung und was das für die Teams bedeutet", so Hembery. "Wir erwarten unter anderem, dass sich die Performance in Sachen Renn-Pace verbessern wird und genau dann könnte eine konservative Wahl zu einer aggressiven werden."

Um 2015 wieder mehr Spannung in Strategie und Rennverlauf zu bringen, muss sich der Reifenhersteller also kaum selbst bemühen. Große Sprünge sind von Pirelli daher nicht zu erwarten. "Es wird eigentlich nur eine richtige Änderung geben", erklärt der Motorsportchef. "Der superweiche Reifen wir ein wenig angepasst, um dessen Lebensdauer zu verbessern. Die Struktur des Reifens wird verändert, damit er besser auf Temperatur gebracht werden kann. Es sind nur kleine Veränderung, also eher eine Entwicklung als eine Neuerfindung."