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  • 19.11.2010 16:59

  • von Roman Wittemeier

Pirelli glücklich: "Alles nach Plan"

Pirelli zieht nach dem ersten Testtag in Abu Dhabi ein positives Fazit: Gute Zusammenarbeit mit den Teams, wichtige Hinweise für die Entwicklung

(Motorsport-Total.com) - Die neue Pirelli-Ära in der Formel 1 hat heute Vormittag wenige Sekunden nach neun Uhr (Ortszeit Abu Dhabi) begonnen. Toro-Rosso-Fahrer Jaime Alguersari war der erste Stammpilot, der mit den neuen italienischen Pneus auf die Strecke ging - alle weiteren Teilnehmer am Reifentest folgten wenige Augenblicke später.

Titel-Bild zur News:

An den Pirelli-Schriftzug auf den Reifenflanken wird man sich gewöhnen

Gespannt blickten die Pirelli-Verantwortlichen auf die Monitore, lauschten interessiert den Kommentaren von Teams und Piloten. "Die gute Zusammenarbeit und die schönen Resultate sind ermutigend", sagt Motorsportchef Paul Hembery am Abend. Pirelli hatte am gesamten Tag nur einen einzigen Reifenschaden zu beklagen. Ausgerechnet am Fahrzeug von Weltmeister Sebastian Vettel verabschiedete sich am späten Nachmittag ein Pneu.

"Die Teams haben sich für die Haltbarkeit und Performance unserer neuen Reifen bedankt. Die Rundenzeiten waren gut", fasst Hembery zufrieden zusammen. Dem Briten war vor dem Test klar, dass es unterschiedliche Kommentare geben würde. Genauso kam es. Viel Lob von vielen Seiten, zurückhaltende Äußerungen von Toro Rosso, offene Kritik von Mercedes-Pilot Nico Rosberg.

"Wir sind mit dem ersten Tag zufrieden, auch mit der guten Zusammenarbeit unserer Ingenieure mit den Teams und Fahrern. Wir haben viele wichtige Daten sammeln können und wichtige Vorschläge erhalten - auch sehr nette Kommentare", so Hembery. "Ich würde sagen, dass bislang alles nach Plan läuft. Mit der Konstanz der Reifen sind wir ebenso zufrieden wie mit dem Einlenkverhalten der Vorderräder."

Ganz bewusst hat Pirelli einen Vorderreifen geschaffen, der im Verhältnis zum Heck viel Grip bietet. Dies führt zu einer sogannanten "starken Front", gleichzeitig aber auch oft zu Übersteuern - und genau das liegt nicht allen Piloten. "Die Rundenzeiten aller Teams waren gut und alle Mannschaften haben viele Runden abgespult", fasst Hembery zusammen.

Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery ist nach dem ersten Testtag zufrieden Zoom

Am Freitag bekam jedes Team vier Reifensätze, morgen wir noch einmal die gleiche Anzahl bereitgestellt. "Die Teams wollen diese Testchance maximieren", sagt der Pirelli-Motorsportchef. "Sie probieren verschiedene Setups aus und fahren Tests im Hinblick auf 2011. Das bringt uns eine größere Herausforderung, aber auch relevantere Ergebnisse."

"Wir sind in einer guten Position, um zum ersten offiziellen Wintertest im Februar mit einem starken Produkt kommen zu können", sagt Hembery abschließend. Pirelli hatte jedem Team einen eigenen Reifeningenieur zur Seite gestellt. Die Eindrücke der Fahrer und Teams wurden am Abend zusammengetragen und besprochen. Pirelli-Testpilot Pedro de la Rosa sprach mit vielen Piloten, um deren Eindrücke abzufragen.


Fotos: Pirelli-Tests in Abu Dhabi


"Wenn man bedenkt, wie wenig Zeit Pirelli hatte, dann haben sie gute Arbeit geleistet", lautet das weltmeisterliche Lob von Sebastian Vettel. "Ich glaube nicht, dass das schon die finale Spezifikation ist, die wir nächstes Jahr im Rennen sehen werden, aber es ist ein guter Anfang", erklärt der Red-Bull-Star. "Sie sind anders als die Bridgestone-Reifen, aber beide Mischungen scheinen gut zu funktionieren."