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Pirelli gibt zu: "Hatten 2015 mehr Verschleiß erwartet"
Pirelli nimmt auf seine Kappe, dass sich die Stopps wegen zu harter Reifen bei den vergangenen Rennen in Grenzen hielten, und will Schadensbegrenzung betreiben
(Motorsport-Total.com) - Pirelli hat sich vor der Saison 2015 dazu entschlossen, die Reifenmischungen härter zu machen. Hintergrund dieser Herangehensweise war die Annahme, dass die Boliden nach dem ersten Jahr des neuen Reglements deutlich schneller werden und die auf die Reifen einwirkenden Kräfte dadurch höher sind.

© xpbimages.com
Ein einziger Boxenstopp war in Kanada die optimale Strategie Zoom
Tatsächlich sind die Rundenzeiten mit Schwankungen je nach Strecke um rund eine Sekunde schneller geworden. Was man aber offensichtlich unterschätzt hat: Auch die Fahrbarkeit der Boliden ist besser geworden, wodurch die Räder weniger durchdrehen und die Reifen weniger belastet werden.
Die Grands Prix in Monaco und Kanada zeigten deutlich, dass die nominierten Reifenmischungen für diese Kurse zu hart waren. Ein Stopp erwies sich jeweils als optimale Strategie, und selbst die weichere der beiden Mischungen erwies sich als überaus haltbar. Das Problem: Da es sich um die Mischungen Supersoft und Soft handelte, konnte Pirelli keine weicheren Mischungen zu den Rennen bringen.
"In Wahrheit kann man nicht viel machen", sagt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery. Bei manchen Rennen könnte man vielleicht weichere Reifen als im Vorjahr bringen, neue Reifen während der Saison werde es aber nicht geben. "Es sieht im Großen und Ganzen so aus, als hätte sich der Reifenverschleiß dieses Jahr reduziert, wodurch die Fahrer mit den weicheren Reifen viel mehr Runden fahren können als wir erwartet hätten", erklärt er das Problem.
Bei machen Strecken liebäugelt Hembery auch mit der Idee, zum Beispiel die Mischungen Supersoft und Medium zu nominieren, wodurch man beim Härtegrad eine Mischung auslässt. "Dadurch würde es einen größeren Unterschied geben", sagt er. Dennoch gibt er zu, dass vor allem die Supersoft-Mischung mit Abstand zu hart geraten ist: "In Kanada konnte man 30 Runden damit fahren - das hätten wahrscheinlich eher 15 statt 30 sein sollen."

