• 02.03.2012 17:27

  • von Lennart Schmid

Pirelli: Die Reifen könnten noch weicher werden

Sollte sich im ersten Saisondrittel herausstellen, dass sich die Reifen nicht wie gewünscht abnutzen, ist Pirelli gewillt, nachzulegen

(Motorsport-Total.com) - Bei seinem Einstieg in die Formel 1 vor gut einem Jahr hatte es sich der Reifenhersteller Pirelli zum Ziel gesetzt, die Rennen spannender und abwechslungsreicher zu gestalten. Durch vergleichsweise weiche Gummimischungen, die im Gegensatz zu den früheren Bridgestone-Reifen keine komplette Renndistanz durchhalten, sollten die Piloten dazu gezwungen werden, während eines Rennens häufiger als bisher zum Reifenwechsel an die Box fahren zu müssen.

Titel-Bild zur News: Reifen, Pirelli

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Dieser Plan ging im ersten Jahr zwar voll auf, doch Pirelli ist offenbar bereit, diesen Ansatz auf die Spitze zu treiben, sollten sich die neuen 2012er-Reifen im ersten Saisondrittel als zu haltbar erweisen. Offenbar befürchten die Ingenieure der italienischen Reifenfirma, dass die jeweils weichere Gummimischung an einem Rennwochenende zu lange konstant gute Rundenzeiten ermöglichen, weshalb sich letztlich alle Teams für mehr oder weniger die gleiche Strategie entscheiden. Dieses Phänomen war 2011 bereits mehrfach zu beobachten.

Eine Lösung dieses Problems könnte darin bestehen, die jeweils weichere Gummimischung noch kurzlebiger zu machen. Stichwort: schnellerer Verschleiß. "Wir würden ganz gerne mehr auf der weicheren Mischung sehen, eine viel stärkere Abnutzung", erklärt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery gegenüber 'Autosport'.

Zunächst müsse man aber die ersten Rennen abwarten. Man solle mit Rückschlüssen vorsichtig sein, bevor dem Reifenhersteller nicht echte Renndaten vorliegen. Vor dem Grand Prix von Monaco werde Pirelli jedenfalls nichts verändern. "Wir lassen uns immer die Möglichkeit offen, Veränderungen vorzunehmen. Aber genauso will man nicht zu sehr in eine Richtung pushen, durch die man mehr Probleme verursacht als behebt", betont Hembery.

Momentan konzentriert sich Pirelli ohnehin auf etwas ganz anderes: nämlich darauf, stets die gleiche Qualität liefern zu können. Zu diesem Zweck haben die Italiener zusätzliche, unmarkierte Reifensätze zu den Testfahrten nach Barcelona gebracht. Diese stammen nicht aus der Fabrik in der Türkei, wo die Formel-1-Reifen üblicherweise produziert werden, sondern aus einer anderen, ungenannten Produktionsstätte. In dieser Woche möchte Pirelli herausfinden, ob diese Reifen genauso gut sind, wie die allseits bekannten. Sollte die Reifenherstellung in der Türkei - aus welchen Gründen auch immer - einmal gestört sein, könnte die andere Fabrik somit sofort einspringen.

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