• 14.07.2001 12:08

  • von Marcus Kollmann

Pierre Dupasquier im Interview

Michelins Motorsportdirektor über die eigenen Reifen und den Regen in Silverstone

(Motorsport-Total.com) - Michelins Motorsportdirektor Pierre Dupasquier sprach nach dem Freien Training am Freitag über die eigenen Reifen, den Regen an diesem Wochenende in Silverstone und die Testfahrten mit den Partner-Teams vor einem Monat auf der britischen Strecke.

Titel-Bild zur News: Pierre Dupasquier

Pierre Dupasquier ist auch im Falle des Erfolges selbstkritisch

Frage: "Die vor einem Monat hier in Silverstone durchgeführten Testfahrten waren nicht so erfolgreich und zufrieden stellend wie die Tests in Magny-Cours zwei Wochen vorher. Warum?"
Pierre Dupasquier: "Nun, Leistung basiert immer auf einer Vielzahl von Faktoren, wie zum Beispiel dem Motor, Chassis, der Aerodynamik und den Reifen. Beim letzten Test in Silverstone schien unser Reifen genauso funktioniert zu haben wir heute [am Freitag]. Es hängt einfach alles mit der Balance zusammen. Man muss einfach den Reifen zu den Handlingseigenschaften eines Autos passend machen und natürlich auch zur Strecke."

Frage: "Wurden die dieses Wochenende zur Verfügung stehenden Reifen in Silverstone schon getestet?"
Dupasquier: "Wir haben eine der beiden Reifenmischungen hier getestet, haben jedoch seitdem ein paar Veränderungen an diesem Reifen vorgenommen."

Frage: "Worin liegen die Vor- und Nachteile der beiden Reifenmischungen?"
Dupasquier: "Unsere weiche Reifenmischung ist ein wenig zu weich gewesen für die Freitag Morgen herrschenden Bedingungen. Die harte Mischung funktioniert aber gut. Mich hat es aber überrascht, dass wir heute Morgen [am Freitag] nicht so schnell waren wie zuletzt bei den Testfahrten. Im zweiten Freien Training war es dann aber schon besser."

Frage: "Wir die Strecke durch den Regen weniger verschleißend auf die Reifen wirken und somit die weichere Mischung als Möglichkeit ins Spiel bringen?"
Dupasquier: "Eventuell. Eine Mischung aus Regen und Sonnenschein
lässt die auf der Strecke liegende Gummimischung aber oxidieren, sodass der Streckenbelag trotzdem im Verschleiß der Reifen nicht geringer wirkt. Die unterschiedlichen Strategien der Teams werden aber letztendlich die Reifenwahl beeinflussen."

Frage: "Konnten Sie ihren Regenreifen weiterentwickeln und verbessern?"
Dupasquier: "Ja, aber unglücklicherweise kam der Regen zu spät. Wir hätten gerne die zuletzt auf der künstlich gefluteten Strecke gesammelten Daten mit denen der unter natürlichen Bedingungen gefahrenen Zeiten verglichen. Aber unabhängig von der Motorsportserie in der wir aktiv waren, wir sind immer auch im Regen gut gewesen. Es gibt keinen Grund, warum sich das ändern sollte. Zweifelsohne müssen wir uns aber erst an die Bedingungen und Umstände in der Formel 1 gewöhnen."