Piastri als Teamkollege von Verstappen? "Das ist sehr schmeichelhaft!"
Oscar Piastri hat die Aufmerksamkeit der Formel 1 auf sich gezogen und ist für Eddie Jordan ein Kandidat für Red Bull - Piastri selbst sieht sich auf einem guten Weg
(Motorsport-Total.com) - Ist am Samstag der nächste große Stern in der Formel 1 aufgegangen? Rookie Oscar Piastri hat sein Können in den vergangenen Rennen bereits unter Beweis stellen können, doch im Sprint von Spa-Francorchamps hat er endgültig seine Talentprobe abgegeben - obwohl das für einen Formel-2- und Formel-3-Meister (jeweils im ersten Jahr) eigentlich nicht notwendig wäre.

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Oscar Piastri gehört zu den Fahrern der Stunde Zoom
Piastri verpasste die Sprintpole nur um elf Tausendstelsekunden und fuhr auch im Sprint selbst zu Platz zwei - seinem besten Ergebnis in der Formel 1. Geschlagen wurde er nur von dem Piloten, der die Konkurrenz sowieso reihenweise schlägt - und der in Zukunft Piastris Teamkollege werden könnte, so zumindest die Meinung von Ex-Teamchef Eddie Jordan.
"Ich denke, er hat die Qualität eines großen Stars. Ich bin wirklich begeistert von diesem jungen Kerl, also wäre er einer der Fahrer, die ich in der Zukunft als Herausforderung für Max sehen würde", sagt Jordan gegenüber 'talkSPORT' und könnte sich den Australier im zweiten Red-Bull-Cockpit vorstellen.
Diese Aussagen wurden auch Piastri zugetragen, der diese zwar "sehr schmeichelhaft" findet, sich aber nicht bei Red Bull sieht: "Ich bin sehr glücklich, wo ich bin", stellt er klar. "Aber ja, es ist immer schön, wenn auf diese Art und Weise über einen gesprochen wird."
Er selbst sagt, dass seine Saison "größtenteils ziemlich gut" verlief, auch wenn er noch einige Fehler gemacht habe, die er im Nachhinein gerne korrigieren würde. "Ich bin zufrieden damit, wo ich fahrerisch stehe, aber es gibt noch viel zu verbessern, viel zu lernen", sagt der McLaren-Pilot.
Dieser Lernprozess verlaufe aber nicht linear, wie die letzten Wochen gezeigt haben. Er sagt, Silverstone sei sein bislang bestes Wochenende gewesen. Dort hatte er mit Platz vier sein bestes Formel-1-Ergebnis bis dato geholt und war nur mit Pech nicht auf das Podium gekommen.
In Budapest, sagt er, gab es trotz Platz fünf noch Verbesserungsbedarf. Auch in Spa sei der Samstag sehr gut gewesen, aber der Freitag noch ausbaufähig.
Stella beeindruckt von Sprint-Performance
Teamchef Andrea Stella meint, dass sich Piastri derzeit in der Lernkurve befindet, die man von Anfang an gesehen hat. "Aber wenn man diesen Anstieg hat, dann hat man auch eine gewisse Erwartungshaltung. Aber wenn man dann sieht, dass diese Erwartungen auch erfüllt werden, ist man immer ein wenig beeindruckt", lobt er.
"Und das Interessante an Oscar ist, dass er das alles so einfach aussehen lässt. Er lässt es einfach aussehen, dass man unter diesen Bedingungen an die Box kommt, das Rennen anführt und von Intermediates auf Trockenreifen wechselt und dabei nie einen Fehler macht", so Stella weiter. "Ich denke, das ist das Beeindruckendste, was ich je sehen könnte."

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Das McLaren-Team feiert den zweiten Platz im Sprint von Belgien Zoom
"Und all das erreicht er mit einer ziemlich einzigartigen Herangehensweise, wenn man bedenkt, wie ruhig und rücksichtsvoll er ist", sagt er.
Auch Piastri selbst hat das Gefühl, dass der allgemeine Trend in die richtige Richtung geht: "Ich komme immer besser mit dem Auto zurecht", meint er. Zwar weiß er, dass auch das Auto besser geworden ist, doch alleine das Wissen, dass man um die ersten drei Plätze kämpfen kann, hilft ihm noch einmal weiter.
Top-3-Auto ändert Ziele nicht
Hätte man ihm vor der Saison gesagt, dass er vor der Sommerpause ein Top-3-Ergebnis haben würde, wäre er "sehr glücklich" gewesen, wie er sagt. Allerdings gibt er auch zu, dass man bei McLaren vor der Saison der Ansicht war, dass das unter den richtigen Umständen möglich sein würde.
"Zu Beginn der Saison war es natürlich ein ziemlich ferner Traum, dass wir in der Lage sein würden, um die ersten drei Plätze zu kämpfen, und jetzt hier zu sein, und zwar konstant an den letzten drei Wochenenden, ist schon ziemlich bemerkenswert", so Piastri. "Es ist immer eine schöne Motivation, wenn man weiß, dass man einen guten Job machen kann."
Gehört diesem Mann die Zukunft der Formel 1?
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Allerdings ändere es auch nichts an seinen Zielen, dass er jetzt ein Auto hat, mit dem er in die Top 3 fahren kann: "Ich versuche immer, das Beste aus mir herauszuholen. Ich habe noch viel zu lernen und muss mich erst wieder an einige Dinge herantasten. In dieser Hinsicht ändert sich also nicht allzu viel", sagt er.
"Aber wenn man eine Trophäe mit nach Hause nehmen kann, ist das schon cool."


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