Petrow-Kritik für Boullier abgehakt

Witali Petrow hat sich via E-Mail bei allen Mitarbeitern entschuldigt, weshalb ihm Teamchef Eric Boullier die Kritik in einem Interview nicht mehr übel nimmt

(Motorsport-Total.com) - Bei Renault in Enstone sorgte in den vergangenen Tagen ein Interview von Witali Petrow für Aufregung, das der Russe einem heimischen TV-Sender gegeben hat. Darin kritisierte er die Leistung seines Teams teilweise scharf und beschwerte sich auch darüber, dass es ihm normalerweise vertraglich untersagt ist, öffentlich schlecht über seinen Arbeitgeber zu sprechen.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow und Eric Boullier

Witali Petrow und Eric Boullier haben die Spannungen aus der Welt geräumt

Doch nachdem sich schon Petrows Managerin Oksana Kossatschenko in Form einer durch 'Reuters' veröffentlichten Stellungnahme bei Renault entschuldigt hat, zog nun auch ihr Schützling nach, um die Wogen zu glätten: "Witali hat sich beim Team entschuldigt und allen Mitgliedern in Enstone eine E-Mail geschickt. Von unserer Seite aus ist die Sache erledigt", stellt Teamchef Eric Boullier klar. Es sei "ein Zwischenfall" gewesen, doch nun wolle man sich nicht länger daran aufhängen.

"Das angesprochene Interview wurde aufgezeichnet, kurz nachdem Witali am vergangenen Sonntag aus dem Auto gesprungen war", so Boullier. "Das Rennen war hart, er war verärgert, keine Punkte eingefahren zu haben, und erschöpft. Fahrer sind keine Roboter, sondern Menschen. Wie jeder andere Pilot auch, ist Witali ein Wettkämpfer. Hätte er in Abu Dhabi auf dem Podium gestanden, dann hätte er sich darüber beschwert, das Rennen nicht gewonnen zu haben."

Petrow hat für 2012 einen bestehenden Vertrag als Stammfahrer und gilt teamintern auch als gesetzt. Sein Teamkollege wird aller Voraussicht nach Romain Grosjean. Gerüchte, wonach Renault auch Petrow auswechseln könnte, entsprechend nicht der Wahrheit. Allerdings gibt Boullier zu, dass das Management von Kimi Räikkönen Kontakt aufgenommen hat. Sein Interesse am Finnen, mit dem er schon vor einem Jahr verhandelt hat, hält sich aber in Grenzen.