• 24.03.2010 13:16

  • von Stefan Ziegler

Petrov: Russlands Botschafter in der Formel 1

Managerin Oksana Kossatschenko über den Formel-1-Einstand ihres Schützlings Vitaly Petrov und dessen Bedeutung für die russische Wirtschaft

(Motorsport-Total.com) - Er ist der erste russische Stammfahrer in der Formel 1 und wird in seiner Heimat bereits als "Juri Gagarin auf Rädern" gefeiert: Vitaly Petrov hat dank seines Engagements beim Renault-Team in Russland für großes Interesse an der Formel 1 gesorgt, als klassischer Bezahlfahrer will sich der 25-Jährige aber nicht verstehen, obwohl er dem Team rund 15 Millionen Euro Sponsorengelder einbringt.

Titel-Bild zur News: Vitaly Petrov

Vitaly Petrov wirbt mit Renault für den russischen Avtovaz-Konzern und Lada

"Vitaly ist nicht aufgrund des Geldes in die Formel 1 gekommen, sondern aufgrund der strategischen Interessen einiger Unternehmen und wegen seines fahrerischen Talents", erläutert Managerin Oksana Kossatschenko im 'WirtschaftsBlatt'. "Er war zur rechten Zeit am rechten Ort als Renault seine Partnerschaft und die russische Produktion mit Avtovaz ausweitete", so die Petrov-Vertraute.#w1#

"Ein Freund seines Vaters" würde ihn zwar finanziell unterstützen, doch interessant sei Petrov nicht in erster Linie wegen seiner recht großen Mitgift, betont Kossatschenko. "In Vitalys Karriere gab es einige verlockende Angebote, die wir ausgeschlagen haben, weil uns klar wurde, dass die Rennställe nicht den Fahrer, sondern sein Geld wollten. Die Formel 1 ist halt ein Geschäft", so die Managerin.

"Das Team (Renault; Anm. d. Red.) hat ein Budget von knapp über 200 Millionen Euro, doch das Unternehmen an sich ist nur mit 25 Prozent am Rennstall beteiligt und kann daher nicht für das Budget aufkommen", sagt Kossatschenko. "Das Team will nach Russland expandieren und Petrov ist die Schlüsselperson für sie. In Bezug auf die Formel 1 ist Russland eben ein unbeschriebenes Blatt."