Permane: Die Simulation bestimmt das Setup
Wenn sich das Renault-Team mit einer neuen Strecke auseinander setzt, dann kommt zunächst stets ein virtuelles Rennfahrzeug zum Einsatz
(Motorsport-Total.com) - Die Piloten machen sich erst im Freien Training mit dem neuen Yas Marina Circuit vertraut, doch hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen für Abu Dhabi schon seit Monaten: Sobald erste Informationen über die Rennbahn verfügbar sind, stürzen sich die Techniker in die Arbeit, um ihrem Team eine gute Arbeitsgrundlage zu verschaffen, damit die Trainings gut genutzt werden können.

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Bevor Romain Grosjean ins Lenkrad greift, hat die Simulation ein Setup erarbeitet
"Im Prinzip bekommen wir zwei bis drei Monate vor dem Rennen die genauen Informationen und arbeiten ab diesem Zeitpunkt daran", erklärt Renaults Chefingenieur Alan Permane die Vorgänge bei seinem Rennstall. "Wir haben aber keinen Autosimulator, wie andere Teams, wo der Fahrer sich hineinsetzen kann. Bei uns geht es darum, ein virtuelles Auto auf einer virtuellen Strecke zu bewegen."#w1#
"Für Abu Dhabi haben wir nur diese virtuelle Rennstrecke, weil es einfach noch keine 'echten' Daten gibt", hält der britische Ingenieur fest. "Wir können anhand dieses Modells aber sehr schnell irgendwelche Dinge ausprobieren - zum Beispiel Flügeleinstellungen oder Fahrwerkshöhen. Daraus ergibt sich das Setup, mit dem wir das Wochenende vor Ort beginnen", erläutert Permane.
"Sobald wir die erste Trainingsession hinter uns haben, senden wir unsere Daten zurück an die Fabrik. Dort wird die Simulation mit den 'echten' Informationen dann noch einmal abgefahren. Die Ergebnisse liegen in der Regel aber sehr nahe beieinander", meint Permane - vor Überraschungen ist man allerdings niemals gefeit, wie der langjährige Renault-Mitarbeiter gestehen muss.¿pbvin|512|2111|insidegp|0|1pb¿
"Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als wir erstmals nach Indianapolis gekommen sind. Da gibt es diese eine lange Gerade und die Teams sind dort allesamt mit unterschiedlichen Abtriebsniveaus vorstellig geworden. Erst nach und nach hat sich das eingependelt - anfangs waren manche Teams sehr schnell auf der Geraden, andere sehr langsam", sagt Permane rückblickend.
"Dieses Phänomen konnten wir auch in Fuji erkennen. Da fragt man sich dann schon: 'Liegen die richtig und sind wir falsch?' Letztendlich fahren aber doch alle wieder mit ähnlichen Einstellungen", erläutert Permane und macht diesen Umstand nicht zuletzt am Technikniveau fest: "Aufgrund des hohen Standards der Simulationen kommt man der tatsächlichen Abstimmung sehr nahe."

