• 27.10.2009 21:56

Renault in Abu Dhabi: Abschied von Alonso

Das Debüt von Abu Dhabi markiert zugleich den vorerst letzten Auftritt von Fernando Alonso bei Renault: Der Spanier verlässt das Team Richtung Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Abu Dhabi ist Neuanfang und Ende zugleich: Die Formel 1 gastiert an diesem Wochenende erstmals auf dem Yas Marina Circuit, doch für Fernando Alonso stellt dies zugleich ein Abschied dar - der spanische Renault-Pilot kehrt seinem Team nach dem letzten Grand Prix des Jahres den Rücken und fährt fortan bei Ferrari. Dennoch ist Renault gespannt auf das Debüt des brandneuen Rennplatzes.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso fährt sein letztes Rennen für das Renault-Team

"Ich freue mich immer auf die Herausforderung einer neuen Strecke. Und der Kurs von Abu Dhabi scheint wirklich beeindruckend zu sein", sagt Fernando Alonso. "Alle im Feld fangen komplett bei Null an. Deshalb ist es wichtig, die Trainingssitzungen optimal zu nutzen, um so viel wie möglich zu lernen und uns einen Vorteil zu verschaffen. Ich finde, dass die ganze Anlage schlichtweg atemberaubend aussieht."#w1#

"Der Grand Prix ist auch für die Bevölkerung des Landes eine tolle Sache. Ich war vor einigen Jahren im Rahmen einer Demo-Veranstaltung dort und habe die Begeisterung der Menschen für die Formel 1 hautnah spüren können", gibt der spanische Rennfahrer vor dem letzten Saisonrennen zu Protokoll. "Ich würde die Saison und meine Zeit bei Renault sehr gerne mit einem herausragenden Resultat beschließen."

"Es wird für mich zweifellos ein sehr emotionales Wochenende, denn ich verbinde viele einmalige Erinnerungen mit dem Team und lasse eine Menge sehr guter Freunde zurück", so Alonso, der künftig in rotem Outfit an der Rennstrecke zu sehen sein wird. "Renault zählt zu den besten Rennställen der Formel 1 und ich freue mich schon auf zukünftige Duelle mit ihnen", erklärt der zweimalige Champion.

Renault: Zweimal Top 10 ist das Ziel

Sein junger Teamkollege Romain Grosjean ist ebenfalls Feuer und Flamme für den Yas Marina Circuit: "Das wird eine ganz neue Erfahrung für jeden von uns, und wir sind schon mächtig gespannt. Alle Fotos, die ich bis jetzt von der Strecke gesehen habe, sehen fantastisch aus. Ich bin mir sicher, uns erwartet ein großartiges Saisonfinale", hält der junge Franzose vor dem Wochenende fest.

"Die Streckenführung ist interessant und schnell, denn der Kurs verfügt über einige lange Geraden und bietet so hoffentlich gute Überholmöglichkeiten. Zudem wird es sich vermutlich wegen der großen Gebäude und dem Yachthafen wie ein Straßenrennen anfühlen. Da die Strecke für alle Fahrer neu ist, sollte das ein kleiner Vorteil für mich sein, da ausnahmslos jeder den Kurs erst einmal kennenlernen muss."

"Mein Ziel ist es, mit Fernando mitzuhalten, ein gutes Qualifying zu fahren und hoffentlich im Rennen um Punkte kämpfen zu können", sagt Grosjean. Teamchef Bob Bell teilt diesen Wunsch: "Es wäre großartig, wenn es Romain und Fernando bis in den dritten Teil des Qualifyings schaffen würden. Mit guten Startpositionen wäre schon mal der Grundstein für ein erfolgreiches Rennen gelegt."

Viel Abtrieb in Abu Dhabi

"Wir möchten auf jeden Fall um Punkte, möglichst sogar einen Podestplatz kämpfen. Das halte ich angesichts unseres Leistungsniveaus in den zurückliegenden Grands Prix für eine realistische Zielsetzung", meint Bell, der seit Singapur die Renault-Zügel in seinen Händen hält. "Ich glaube, alle Teams freuen sich darauf, ein neues Land und eine neue Strecke kennenzulernen."

"Die Anlage bietet eine hervorragende Infrastruktur mit viel Platz für die Mechaniker und Ingenieure. Ob die Streckenführung spannende Rennen ermöglicht, müssen wir abwarten, doch nach allem, was ich bisher gesehen habe, scheinen die Verantwortlichen in Abu Dhabi ausgezeichnete Arbeit geleistet zu haben. Als Team genießen wir die Herausforderung einer neuen Strecke", sagt Bell.

Die Techniker um Renaults Leitenden Ingenieur Alan Permane haben sich vorab schon intensiv mit den Anforderungen des neuen Kurses auseinander gesetzt: "Der Yas Marina Circuit verfügt über einige verhältnismäßig lange Geraden. In Kombination mit den mittelschnellen bis langsamen Kurven sieht es aus wie eine Stop-and-Go-Strecke - vergleichbar mit dem Straßenkurs in Valencia."

"Das Abtriebsniveau wird wohl recht hoch ausfallen, auch wenn wir wegen der Höchstgeschwindigkeit auf den langen Geraden sicher nicht mit maximaler Downforce fahren werden. Es gibt viele rechtwinkelige Abzweige, aber wir wissen noch nicht genau, wie diese unser Setup beeinflussen werden", erläutert Permane und fügt abschließend an: "Das hängt von der Beschaffenheit der Kerbs ab."