• 02.10.2003 11:15

  • von Marcus Kollmann

Perfekt? Montoya 2004 im McLaren, "JV" im Williams

Nach dem Aus in der Fahrer-WM soll Frank Williams bereit sein Montoya ziehen zu lassen - Anerkennung für Jacques Villeneuve

(Motorsport-Total.com) - Schon seit längerem gibt es Spekulationen über einen frühzeitigen Teamwechsel von Juan-Pablo Montoya zu McLaren-Mercedes. Bislang dementierten aber alle Seiten diese Möglichkeit hartnäckig.

Titel-Bild zur News: Frank Williams

Lässt Frank Williams Montoya zu McLaren ziehen und holt dafür Villeneuve?

BMW-Williams wurde nicht müde auf den Vertrag zu verweisen den man mit dem Kolumbianer besitzt und der die Saison 2004 einschließt, McLaren-Teamchef Ron Dennis machte aus seinem Interesse am Kolumbianer zwar kein Geheimnis, gab sich zuletzt aber wieder einmal philosophisch und erklärte mit dem für nächstes Jahr bereits bestätigten Fahrer-Duo Räikkönen/Coulthard "unbedingt" antreten zu wollen.

Montoya darf gegen hohe Ablösesumme wechseln

Nachdem Montoya in Indianapolis aber seine Chance verspielt hat dieses Jahr die Fahrerweltmeisterschaft zu gewinnen, und ein Wechsel nach Woking allen Anzeichen nach ohnehin lieber früher als später beabsichtigt, hat Teamchef Frank Williams nach Informationen der 'Bild'-Zeitung nichts mehr gegen einen Teamwechsel des 28-Jährigen einzuwenden. Zwischen dem Rennfahrer und BMW-Williams soll eine Vereinbarung getroffen worden sein die es ihm beim Verpassen der Weltmeisterschaft ermöglicht den deutsch-britischen Rennstall zu verlassen.

Allerdings kommt der Wechsel, sofern er sich bewahrheitet, McLaren-Mercedes teuer zu stehen. Die Ablöse für Montoya soll rund 25 Millionen Euro betragen.

Ob es sich bei diesem zwar schon länger vermuteten Transfer nun um eine Ente oder die Wahrheit handelt, wird sich wohl spätestens nach dem Saisonfinale in Japan herausstellen. Auffällig ist, dass Frank Williams vor wenigen Tagen eine Überraschung in einem der Top-Teams ankündigte. Ein Sprecher des Teams versuchte diese Aussage anschließend klarzustellen, doch geholfen hat es nichts.

Frank Williams bewundert Villeuves Loyalität - Seitenhieb gegen BAR

Interessant sind auch die Aussagen von Frank Williams in der Oktober-Ausgabe des 'Formula 1 Magazine'. Dort lobt er Jacques Villeneuve, der von 1996 bis 1998 schon einmal für seinen Rennstall fuhr und 1997 mit Williams Weltmeister wurde, in den höchsten Tönen.

"Seine Loyalität kann man nicht in Frage stellen und ihm auch keinen Vorwurf für das machen was er getan hat. Tatsache ist, dass sich Jacques zum Wechsel in ein Team entschieden hat das trotz großer Ankündigungen niemals ganz nach vorne in die erste Gruppe vorgestoßen ist und dass er diesem Team gegenüber loyal geblieben ist."

Den Grund für die nur vereinzelten Erfolgserlebnisse des Kanadier in den letzten fünf Jahren mit British American Racing sieht Williams allein im Auto begründet und nicht in den fahrerischen Fähigkeiten Villeneuves.

Williams: Jacques benötigt nur ein besseres Auto

"Was wir hier haben ist einer der Grundsätze in der Formel 1: So gut ein Fahrer auch ist, am Ende hängt es immer von seinem Auto ab. Man kann einen Michael Schumacher in einen Minardi setzen und er wird damit ganz sicher ein paar Startreihen weiter vorne landen, doch mehr ist nicht möglich. Jacques muss man nur ein besseres Auto geben und ich bin sicher, dass er dann besser abschneiden wird."

Auch wenn die Aussagen von Frank Williams sicherlich in einem allgemeinen Zusammenhang gemacht wurden und nicht zwangsläufig darauf schließen lassen dass er bei einem Wechsel von Montoya zu McLaren den bei BAR-Honda nicht zufriedenen Villeneuve holt, so zeugen seine Worte zumindest von einer hohen Bewunderung.

Sollte es am Ende zum vermuteten Teamwechsel - Montoya schon 2004 im McLaren, Villeneuve im BMW-Williams - kommen, so wäre die Formel 1 um eine kleine Sensation reicher.