Perez über Red-Bull-Vertrag: Wusste schon vor Sommerpause Bescheid

Wann genau Sergio Perez die Gewissheit über seine Formel-1-Zukunft bei Red Bull hatte und warum er 2022 wesentlich bessere Chancen für sich selbst sieht

(Motorsport-Total.com) - Kurz vor dem Belgien-Grand-Prix in Spa-Francorchamps schuf Red Bull Fakten und gab die Vertragsverlängerung mit Sergio Perez bekannt. Für Perez war das dann bereits Schnee von gestern. "Ich wusste schon zu Beginn der Sommerpause Bescheid", sagt der Mexikaner.

Titel-Bild zur News: Formel-1-Fahrer Sergio Perez von Red Bull in der Pressekonferenz vor dem Grand Prix der Niederlande 2021 in Zandvoort

Formel-1-Fahrer Sergio Perez von Red Bull in der Pressekonferenz vor dem Grand Prix der Niederlande Zoom

Warum aber zog sich die Bekanntgabe dann so lange hin? Perez erklärt: "Alle gingen in die Sommerpause und es dauerte, bis alles bereit war. Am Freitag [in Spa], als alle wieder da waren, machten wir einen Knopf dran."

Red-Bull-Sportchef Helmut Marko und Christian Horner hätten ihm schon "Wochen vorher versichert", das Team plane weiter mit dem bestehenden Fahrerduo. "Sie sagten mir, ich solle nicht woanders schauen. Sie wollten mich behalten, ich wollte bleiben. Für beide Seiten war klar, dass wir zusammen weitermachen wollten", meint Perez.

Der zweimalige Formel-1-Sieger hat sich laut eigener Aussage ebenfalls nicht anderweitig nach Möglichkeiten umgesehen und "wirklich nicht" mit dem Gedanken gespielt, seine Zukunft woanders zu suchen. Ein zweites Jahr bei Red Bull sei schließlich eine "großartige Chance", sagt Perez. Genau darauf habe er von Anfang an hingearbeitet.

Warum Perez 2022 als seine große Chance sieht

Perez setzt seine Hoffnungen ganz in das neue Formel-1-Reglement, das zur Saison 2022 greift. "Da fängt dann jeder bei null an", erklärt er. "Und es ist kein Geheimnis, dass ich manchmal Probleme damit hatte, das Maximum aus dem [aktuellen] Auto herauszuholen." Der Wechsel hin zu einem neuen Fahrzeugkonzept könne ihm nur helfen.

Bei Red Bull soll Perez alsbald intensiv in die Entwicklungsarbeit für das kommende Jahr eingebunden werden. Dann will der Mexikaner mit dem "Großen und Ganzen im Hinterkopf an Dingen arbeiten, die ich für das nächstjährige Auto beeinflussen kann", so sagt er.

Bisher habe er dem Team technisch nur bedingt weiterhelfen können. "Ich kam ja zum Ende der aktuellen [technischen] Ära zu Red Bull. Da hatte das Team wahrscheinlich keinen großen Vorteil. Aber nächstes Jahr wird es sehr wichtig sein, über Erfahrung und Stabilität zu verfügen", sagt Perez. "Ich jedenfalls halte das für eine tolle Möglichkeit."


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Er werde sich dann "hoffentlich" leichter tun mit dem Nachfolgemodell des RB16B, meint aber auch: "Ich habe aber dieses Jahr noch einiges zu tun, denn wir kämpfen um [den Titel in der] Konstrukteurswertung und ich muss jedes Wochenende zur Stelle sein."

Wie Perez mit dem hohen Erfolgsdruck bei Red Bull umgeht

Beim Belgien-Grand-Prix in Spa hat das nicht geklappt: Perez verunfallte im Nassen bei der Fahrt in die Startaufstellung und holte keine Punkte. Auf die Frage, wie Marko diesen Crash und dessen Folgen kommentiert habe, antwortet Perez nur ausweichend: Er beschreibt die Momente nach dem Zwischenfall vor allem als "unheimlich stressig".

Perez weiter: "Wir hatten einen kurzen Austausch und ich sagte nichts. Er muss mir auch nichts sagen. Ich weiß schon, was ich falschgemacht habe. Ich bin lange genug dabei. Ich habe mich beim gesamten Team für den Fehler entschuldigt."

Max Verstappen, Sergio Perez

Keine Sternstunde: Sergio Perez verunfallte bei der Fahrt in die Startaufstellung Zoom

Viel Raum für ausführliche Gespräche habe es ohnehin nicht gegeben. "Das Team hat versucht, das Auto zu reparieren", sagt Perez. "Es ging nur um den nächsten Schritt, der uns wieder zurück ins Rennen bringen würde." Und tatsächlich war dieser Einsatz von Erfolg gekrönt: Perez konnte starten. Mehr war nicht drin im Rennen, das nur auf eine Runde gewertet wurde.

Ob ihn solche Szenen oder die Vertragsverlängerung bei Red Bull zusätzlich unter Druck setzen würden, wird er gefragt. Antwort: "Eigentlich nicht. Der einzige Grund, warum ich hier bin, ist, weil ich jedes Wochenende besser sein will."

"An einem schlechten Tag denke ich nicht: Ach, es ist schon alles okay, ich habe ja einen Vertrag. Man fährt auf diesem Niveau, weil man ehrgeizig ist. Sonst wäre man gar nicht da. Das ändert also gar nichts. "

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