• 22.11.2013 00:06

  • von Dieter Rencken & Stefan Ziegler

Perez beziffert Chance auf Formel-1-Verbleib auf "95 Prozent"

Noch-McLaren-Fahrer Sergio Perez sieht sich zu "95 Prozent" auch im kommenden Jahr in der Formel 1: "Bin überzeugt davon, ein Cockpit zu kriegen"

(Motorsport-Total.com) - Sein Cockpit bei McLaren ist er los. Doch das muss für Sergio Perez nicht das Ende seiner Formel-1-Ambitionen bedeuten. Der mexikanische Rennfahrer klingt vielmehr betont zuversichtlich, wenn er über seine Chancen für 2014 spricht. Er bezeichnet diese nämlich als "sehr hoch" und beziffert sie auf "95 Prozent". Sein erklärtes Ziel sei natürlich, auch im kommenden Jahr in der Formel 1 zu fahren.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez macht nicht den Eindruck, als mache er sich Sorgen um seine Zukunft Zoom

Die Frage ist nur: bei welchem Team? Eine Antwort darauf kann Perez am Rande des letzten Grand Prix des Jahres noch nicht geben. "Es sieht inzwischen aber besser aus als noch vor einer Woche", so Perez. Er und sein Management-Team hätten Fortschritte gemacht und es sehe derzeit positiv aus. "Wir alle wissen aber: In der Formel 1 hast du rein gar nichts, solange dir kein Vertrag vorliegt."

"Ich bin dennoch überzeugt davon, ein Cockpit zu kriegen", sagt Perez. Und zwar eines, das ihn dazu motiviere, seine Träume in der Formel 1 "in die Tat umzusetzen", wie es der Mexikaner umschreibt. Er fährt fort: "Es gibt mehrere Optionen. Eine davon ist, zurück zu Sauber zu gehen. Force India könnte auch eine Möglichkeit darstellen. Wir beschäftigen uns mit allen Teams, die noch keine Fahrer haben."

Sauber, Force India oder Lotus?

Und davon gibt es nach jetzigem Stand der Dinge noch einige. Auch Lotus sucht noch nach einem zweiten Fahrer - vielleicht nach Perez? "Schauen wir einmal", meint dieser. "Lotus wäre natürlich eine gute Wahl, doch Gerüchte gibt es immer. Manchmal sind sie wahr, manchmal nicht. Es gibt jedenfalls auch noch andere Möglichkeiten. Wir müssen uns nun hinsetzen und schauen, was das Beste ist."

Keine einfache Aufgabe, zumal 2014 ein neues Reglement eingeführt wird. Dessen ist sich Perez bewusst. "Der Motor ist wichtig, aber noch wichtiger ist das Team", erklärt der Formel-1-Fahrer. Er nennt seine Kriterien: "Wie steht ein Team finanziell da? Wie gut hat es das neue Auto vorbereitet? 2013 hat es vielleicht gute Arbeit geleistet, aber damit weißt du nicht, wie es 2014 aussehen wird."


Fotostrecke: Formcheck: GP Brasilien

Dass er über eine gewisse finanzielle Mitgift verfüge, spiele ihm unabhängig davon sicherlich in die Karten, meint Perez. "Es ist ja kein Geheimnis, dass es um alle Teams außerhalb der Top 4 finanziell nicht besonders gut bestellt ist. Das (Geld; Anm. d. Red.) hilft also, aber das gilt auch für mein Talent. Unterm Strich stelle ich, wie ich finde, ein sehr starkes Paket dar. Dadurch stehe ich auch gut da."

Button macht Werbung für Perez

Was sein jetziger Teamkollege bei McLaren, Jenson Button, übrigens unterschreiben würde. Er hält Perez, den er - wie alle beim britischen Traditionsteam schlicht "Checo" nennt - für eine feste Größe. "Er hat in diesem Jahr großartige Arbeit geleistet. Jedes Team mit einem freien Platz sollte darüber nachdenken, ihn unter Vertrag zu nehmen. Er ist nämlich nicht nur schnell, sondern auch clever."

Und bei seiner Werbung für Perez gebraucht Button fast die gleichen Worte wie Perez selbst: "Checo ist einfach ein komplettes Paket", meint Button. "Er hat in diesem Jahr viel gelernt. Alles auf einmal in sich aufzunehmen, kann schwierig sein. Doch Checo hat das geschafft. Und er scheint zuversichtlich zu sein, auch wenn er mir nichts weiter verrät. Ich hoffe, er ist auch 2014 in der Formel 1 vertreten."


Fotos: Großer Preis von Brasilien, Pre-Events


Perez selbst bestätigt im Gegenzug die Eindrücke, die Button bei seiner Zusammenarbeit mit ihm gewonnen zu haben meint: "Ich denke, McLaren hat mich zu einem besseren Fahrer gemacht", so der Mexikaner. "Ich habe viel gelernt. Und dafür muss ich mich bei ihnen bedanken. Andererseits bin ich wohl zum schlechtmöglichsten Zeitpunkt zu ihnen gestoßen, zur schlechtesten McLaren-Saison überhaupt."

Das sei sicherlich "nicht ideal" für ihn gelaufen, meint Perez. "Ich glaube aber, alles passiert aus einem guten Grund." Deshalb sei er auch überzeugt davon, dass sich für ihn eine neue Tür öffne, wo sich die alte bereits geschlossen habe. Oder wie es Perez vor dem Formel-1-Saisonfinale selbst in Worte fasst: "Ich hoffe, ich kann einmal sagen, dass es das Beste für mich war, McLaren zu verlassen."