Perez: "Auch ich habe vor, Weltmeister zu werden"
Force-India-Pilot Sergio Perez will sich nicht nur gegen Teamkollege Nico Hülkenberg durchsetzen - Der Mexikaner strebt nach Höherem
(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Karriere von Sergio Perez verlief bisher alles andere als geradlinig. Auf seine durchwachsene Debüt-Saison 2011bei Sauber folgte ein beeindruckendes Jahr 2012, in dem er mit den Schweizern beinahe einen Sieg holte. Die Karriereleiter schien danach steil bergauf zu gehen, als ihn McLaren engagierte. Doch der Auftritt im vermeintlichen Topteam war nur von kurzer Dauer. Nach nur einem Jahr war er zu einem Wechsel zu Force India gezwungen, wo er sich nun gegen Nico Hülkenberg durchsetzen muss.

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Sergio Perez weiß ganz genau, wo er in seiner Forme-1-Karriere noch hin will Zoom
Angst hatte er vor dem Duell mit dem Deutschen, in dem viele Experten einen zukünftigen Weltmeister sehen, nie. Und bisher schlägt er sich dabei auch nicht schlecht. Zwei Mal konnte er in dieser Saison bereits vor Hülkenberg ins Ziel kommen und schließlich war er es, der dem Team in Bahrain den bisher größten Erfolg verschaffte, indem er sensationell Dritter wurde.
"Das Podium war natürlich der Höhepunkt der ersten Phase der Saison", so Perez gegenüber 'Sky Sports F1'. "Aber wenn wir zurückblicken, hatten wir doch zu viele Probleme, gerade dann, wenn das Auto eigentlich sehr konkurrenzfähig war. Die Saison hat nicht schlecht begonnen, wir hätten aber gern noch mehr Gelegenheiten im Laufe der Saison und wollen uns auch in der zweiten Hälfte noch verbessern."
Die Technik behinderte bisher ein Duell auf Augenhöhe
Die Probleme, die der Mexikaner anspricht, äußerten sich vor allem beim zweiten Rennen der Saison, bei dem er nicht einmal an den Start gehen konnte. "In Malaysia nicht fahren zu können war sehr enttäuschend. Nico wurde Fünfter mit gutem Abstand zu McLaren. Ich denke ich hätte auch mindestens Sechster werden können. Nico ist ein sehr kompletter Fahrer. Wir arbeiten als Team gut zusammen. Aber in jedem Rennen möchte der eine den anderen schlagen. Das ist aber normal", so Perez über das teaminterne Duell.
Dass Experten vor allem Hülkenberg gerne in einem Team sehen würden, das regelmäßig Siege einfahren kann, stört Perez nicht. Auch er weiß, dass er seine Ziele nicht in einem Mittelfeldteam erreichen kann: "Man muss realistisch bleiben. Bei Force India wird man wohl nicht Weltmeister. Es ist wirklich schön, ein Teil dieses Teams zu sein. Aber auch mein Ziel ist es, einmal den Titel zu holen und ich glaube, dass ich dazu in der Lage bin. Auch ich will dafür zu einem Topteam wechseln."
Bei McLaren glaubte er, dieses Vorhaben schon erreicht zu haben. Auch er konnte nicht damit rechnen, dass die Saison 2013 so schlecht für das Team aus Woking verlaufen würde: "Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Das Problem war das Auto. Wir hatten ein sehr schlechtes Auto, das hat es schwieriger gemacht. Ich kann mich an die erste Saisonhälfte erinnern, da haben wir in Spanien am Freitag verschieden Setups und neue Teile ausprobiert und sehr viel Arbeit in das Auto gesteckt. Das hat es hart gemacht, sich an das Auto zu gewöhnen, vor allem, wenn man neu im Team ist."
Am Ende des Jahres wurde Perez dann überraschend abgesägt und stand beinahe vor dem Aus: "Es gab Momente, wo ich dachte, dass meine Formel-1-Karriere vorbei wäre. Ich hatte nicht vor zu wechseln und die Entscheidung von McLaren ist erst sehr spät gefallen. Ich hatte also noch mit keinem anderen Team gesprochen. Ich dachte, alles würde so bleiben, aber bei McLaren hat sich in letzter Sekunde sehr viel geändert. Glücklicherweise kam dann die Möglichkeit mit Force India. Ich denke, es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung."

