• 13.07.2006 21:36

Pedro de la Rosa: "Bin bereit dafür"

Der Spanier weiß erst seit einigen Tagen, dass er in Magny-Cours im zweiten "Silberpfeil" sitzen wird, fühlt sich aber bereit für die Herausforderung

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Pedro, willkommen zurück. Dein Comeback kommt schon etwas überraschend, aber wie möchtest du in deiner spanischen Heimat weiter die Schlagzeilen bestimmen?"
Pedro de la Rosa: "Ich denke, dass jeder seine eigenen Ziele hat. Mein Ziel ist es, so viele Punkte wie möglich für das Team zu sammeln. Mich interessiert es nicht, wie viele andere Spanier noch im Feld sind und was sie machen. Ich bin extrem glücklich, hier zu sein. Ich habe das nicht erwartet, aber als Testfahrer muss man immer dafür bereit sein. Es kommt schon in einer glücklichen Phase meiner Karriere. Ich kenne das Auto gut, ich fuhr sehr viele Kilometer damit. Ich bin bereit dafür. Ich bin einfach sehr glücklich und ich hoffe, dass ich den Rost, den ich beim letzten Einsatz in Bahrain noch hatte, losgeworden bin."#w1##w1#

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa möchte schon in Magny-Cours überzeugen

Frage: "Das war dein einziges Rennen in wie vielen Jahren?"
De la Rosa: "Meine letzte volle Saison war 2002. Das Rennen in Bahrain (im Vorjahr; Anm. d. Red.) war daher mein erstes Rennen nach zweieinhalb Jahren. Aber es war gut, in Bahrain gefahren zu sein. Immerhin hatte ich so seit 2002 ein Rennen. Nur der Start und die erste Runde werden wirklich anders sein, denn Boxenstopps haben wir geübt und ich bin so viele Kilometer beim Testen gefahren. Ich denke nicht, dass das sehr viel anders sein wird."

De la Rosa fühlt sich gut vorbereitet

Frage: "Musst du dich selbst antreiben, um schnell zu sein, oder kommt das von alleine?"
De la Rosa: "Nein, das kommt von alleine. Im Vorjahr war ich hier als dritter Fahrer im Einsatz, das ist auch ein Riesenvorteil. Wenn ich morgen auf die Strecke gehe, dann kenne ich sie noch aus dem Vorjahr. Ein Jahr ist keine lange Zeit. Alles wird noch frisch sein, das ist gut."

Frage: "Wann hat dich das McLaren-Mercedes-Team informiert, dass du hier fahren kannst, und wie hast du die Tage seither verbracht?"
De la Rosa: "Der erste Hinweis kam schon am Montagabend vom Team. Es war nur ein erster Hinweis, dass etwas passieren könnte, und ich war überrascht. Am Dienstagmorgen war ich auf dem Weg zum Team, wie das vor einem Grand Prix normal ist, um die Simulationsarbeit mit den Ingenieuren zu durchlaufen. Um 9:30 Uhr bekam ich den Anruf, dass ich hier fahren sollte."

"Das war natürlich eine Überraschung und ich war sehr aufgeregt. Die restlichen Tage verliefen dann aber wieder normal. Am Dienstag war ich in der Fabrik und am Mittwoch war ich zu Hause und versuchte, die Situation so ruhig aufzunehmen wie es ging, denn in den spanischen Medien gab es hohe Erwartungen. Das finde ich gut und dafür möchte ich mich bedanken. Heute wachte ich um 5 Uhr morgens auf und es war nicht anders."

Formel 1 hat weiter Priorität

Frage: "Der Platz im Team wurde ja frei, weil Juan-Pablo Montoya für 2007 in die NASCAR wechselt und das Team und er schon vorzeitig die Trennung vollzogen. Was denkst du über seinen Wechsel in die NASCAR? Und könntest du dir nach deiner Formel-1-Zeit vorstellen, auch in die NASCAR oder IndyCar-Series oder auch eine Tourenwagenserie zu wechseln?"
De la Rosa: "Was den Motorsport angeht, so bin ich doch europäischer. Die Vereinigten Staaten kenne ich nicht, ich fuhr dort nie Rennen, auch NASCAR kenne ich nicht, ebenso ChampCar und IRL. Seit ich ein Kind war, durchschritt ich alle Wege hin zur Formel 1. Ich kann nur sagen, dass ich hier sehr glücklich bin."

Frage: "Wie geht es nach diesem Rennen hier weiter. Ist schon sicher, dass du weiterhin fahren wirst, oder sitzen dir Lewis Hamilton und Gary Paffett im Nacken?"
De la Rosa: "Ich kann nur sagen, dass mir nur etwas über die nächsten Rennen gesagt wurde, es ist ja auch nicht meine Entscheidung. Ich würde natürlich gern die ganze Meisterschaft fahren, aber leider entscheide ich das nicht."

Frage: "Du denkst also, dass du bei der nächsten anstehenden Entscheidung ganz oben auf der Liste stehst?"
De la Rosa: "Ja. Ich meine, alles, was ich machen muss, ist, Woche für Woche zu sehen, mehr möchte ich gar nicht. Jetzt bin ich hier in Magny-Cours und es ist für mich eine große Gelegenheit. Ich muss nur sicherstellen, dass ich keine Fehler mache. Das ist alles. Die nächste Woche ist dann wieder anders. Wir testen dann wieder in Jerez. Dann ist Hockenheim an der Reihe, wir werden es sehen."

"Sehe es nicht als letzte Chance"

Frage: "Siehst du diese große Gelegenheit, wie du es selbst nennst, auch als deine letzte Chance an?"
De la Rosa: "Ich sehe es nicht als letzte Chance an, denn in Bahrain habe ich es als letzte Chance angesehen und sie war es nicht - hier bin ich. Ich möchte einfach nur Freude haben und am Limit von mir und dem Auto fahren. So wie ich es bei den Tests gemacht habe, wo ich immer schnell war. Ich möchte das Rennen beenden und einige Punkte holen. Ich möchte mir selbst an diesem Wochenende keine Ziele setzen."

Frage: "Die Entscheidung für deinen Einsatz fiel ja recht spät. Denkst du, du bist gut auf den Renneinsatz vorbereitet?
De la Rosa: "Ja, so gut wie es als Testfahrer möglich ist. Ich wäre natürlich auch gern in den ersten zehn Rennen gefahren, aber wenn man es von der Sicht eines Testfahrers aus betrachtet, bin ich bestmöglich vorbereitet. Ich kenne das Auto und ich war hier im Vorjahr schon der dritte Fahrer, kenne den Kurs also noch. Ich bin zuversichtlich und auch körperlich fit. In der Vorwoche waren wir in Jerez, bei sehr heißen Bedingungen, und ich fuhr sehr lange, drei Tage in Folge. Dabei gab es keine Probleme."

Frage: "Im Vorjahr warst du noch als dritter Fahrer im Einsatz, ab dem nächsten Jahr ist das nun überhaupt nicht mehr möglich. Wie denkst du darüber?"
De la Rosa: "Ich weiß es nicht. Die Freitage sind für die Fans aber wirklich langweilig. Wenn man das aus der Sichtweise der Zuschauer sieht, dann wäre es ohne die Testfahrer noch langweiliger. Ich denke, dass man also etwas unternehmen müsste, um die Show am Freitag zu verbessern. Es wäre eine gute Lösung, einen offenen Testtag abzuhalten."