• 12.07.2006 13:28

McLaren-Mercedes orientiert sich nach vorne

Im ersten Rennen nach Montoya wollen die "Silberpfeile" in Magny-Cours mit Kimi Räikkönen und Pedro de la Rosa weitere Fortschritte machen

(Motorsport-Total.com) - McLaren-Mercedes wird am kommenden Wochenende in Magny-Cours den ersten Grand Prix nach Juan-Pablo Montoya bestreiten, was an der grundsätzlichen Haltung des Teams jedoch nichts ändern: Man will nach vorne schauen und den Abstand zu Renault weiter verringern. Schon in Frankreich soll dies dank einiger neuer Komponenten unter Beweis gestellt werden.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa kehrt in Magny-Cours wieder in ein Rennauto zurück

"Unser Team hat in der letzten Woche intensiv getestet und unser Auto wird in Frankreich ein paar neue Teile haben", bestätigte Räikkönen im Vorfeld des elften WM-Laufs 2006. "Es ist nicht einfach, für die Strecke in Magny-Cours die richtige Abstimmung zu finden, denn der Kurs hat ganz unterschiedliche Eigenschaften, aber das liegt mir und ich fahre gerne hier."#w1#

Oftmals hohe Streckentemperaturen in Magny-Cours

"Es gibt in Magny-Cours mehrere langsame Kurven, eine Haarnadel und keine langen Geraden. Das ist ganz anders als bei den letzten drei Strecken", fuhr er fort. "Der Belag auf dem 'Circuit de Nevers' ist sehr eben und hat flache Randsteine, wir fahren hier mit mehr Frontflügel und geringer Bodenfreiheit. Der Asphalt ist sehr dunkel und kann deshalb ziemlich heiß werden, daher kann es bei den Reifen zu Blasenbildung kommen. Aber der Grip ist recht gut."

De la Rosa ist "natürlich begeistert über die Gelegenheit, den McLaren-Mercedes MP4-21 - ein Auto, in dem ich mich regelrecht wohl fühle - im Rennen zu fahren", so der Spanier. "Nicht jedem gefällt Magny-Cours, aber immerhin gibt es hier eine gute Überholmöglichkeit, vorausgesetzt man hat die richtige Abstimmung. Diese Stelle liegt vor der Adelaide-Haarnadelkurve."

"Wichtig ist, dass man schon in der lang gezogenen Estoril-Rechtskurve dicht hinter dem vorausfahrenden Auto ist. Mit dem richtigen Setup kann man Estoril am Limit fahren und kommt mit genug Speed durch den Abschnitt Golf, so dass man am Ende überholen kann", fügte er an. "Abtrieb, Bremsenbelastung und Reifenabnutzung sind in Magny-Cours eher durchschnittlich. Die zahlreichen Kurven machen das Rennen hier besonders bei hohen Temperaturen anstrengend für die Fahrer."

"Silberpfeile" waren zuletzt auf dem Weg nach vorne

McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh hofft, dass das Team den seit Mitte Mai anhaltenden Aufwärtstrend, der nur in Indianapolis kurz unterbrochen wurde, fortsetzen kann: "Wir wollen wieder Rennen gewinnen", erklärte er, "und das ganze Team tut alles dafür. In Frankreich wollen wir zeigen, dass der MP4-21 Fortschritte gemacht hat."

"Jeder im Team heißt Pedro an diesem Wochenende im Rennauto herzlich willkommen." Martin Whitmarsh

"Jeder im Team heißt Pedro an diesem Wochenende im Rennauto herzlich willkommen. Er hat bis heute bei Testfahrten mit dem MP4-21 mehr als 9.500 Kilometer zurückgelegt", meinte der Brite weiter. "Unsere Testmannschaft arbeitet sehr hart, um die Entwicklung des MP4-21 weiter voran zu treiben. In der letzten Woche hat sie in Jerez ein umfangreiches Programm absolviert und vor der Sommerpause im August wird noch ein weiteres Mal getestet."

Haug trotz Indianapolis weiter optimistisch

Mercedes-Sportchef Norbert Haug ist ebenfalls guter Dinge: "Es war bitter, beim letzten Grand Prix in Indianapolis beide Autos bereits in der zweiten Kurve nach dem Start zu verlieren. Zuvor zeigte unsere Mannschaft seit Monaco einen Aufwärtstrend mit Siegchancen bei zwei von drei Rennen und drei Podiumsplätzen. Ich habe keinen Zweifel, dass ein Platz auf dem Podest auch in den USA möglich gewesen wäre, nicht zuletzt dank unserer Reifenwahl und unserer Einstoppstrategie", sagte er.

Und weiter: "Unser Ziel in Magny-Cours ist es, diesen Trend weiter fortzusetzen, und wir freuen uns auf Pedros ersten Renneinsatz seit Bahrain 2005. Ausgiebige Testfahrten in Jerez brachten uns gute Ergebnisse, und klar ist, dass wir uns weiter steigern müssen und aus Siegchancen auch Siege machen wollen. Dies fordert einen konzentrierten, unabgelenkten Prozess - und den haben wir", gab der Deutsche abschließend zu Protokoll.