Pechvogel Fisichella war auf dem Weg zum Sieg

Weil er vor dem letzten Stopp länger als Alonso hätte fahren können, wäre Giancarlo Fisichella der Sieg in Kanada kaum zu nehmen gewesen

(Motorsport-Total.com) - Seit seinem Sieg beim Saisonauftakt in Australien ist für Giancarlo Fisichella so ziemlich alles schief gelaufen, was schief laufen kann: Vier Ausfälle in den vergangenen sieben Rennen - davon nur einer selbstverschuldet - ließen das Punktekonto des Italieners bei derzeit 17 Zählern einfrieren. Teamkollege Fernando Alonso liegt im Gegensatz dazu mit 59 Zählern an der Spitze des WM-Klassements.

Titel-Bild zur News: Giancarlo Fisichella

Fisichella wäre der Sieg in Montréal wohl kaum noch zu nehmen gewesen

Beim Grand Prix von Kanada am vergangenen Wochenende hätte Fisichella allerdings seiner Pechsträhne ein Ende setzen können - doch nach 32 Runden quittierte plötzlich die Hydraulik in Führung liegend ihren Dienst. Obwohl Alonso rein vom Speed her wohl schneller gewesen wäre, hätte Fisichella durchaus gewinnen können, denn er hatte mehr Benzin als sein Teamkollege im Tank und hätte damit später zum zweiten und letzten Boxenstopp kommen müssen.#w1#

"Fernando hatte bei seinem ersten Stopp ein Problem mit der Tankanlage, wodurch er ein paar Sekunden verloren hat", erklärte Renault-Chefingenieur Pat Symonds gegenüber 'Crash.net'. "Bei Giancarlo haben wir umgekehrt den zweiten Stint verlängert, weil wir gesehen haben, dass Räikkönen viel Benzin nahm. Dadurch wäre er im Vorteil gewesen. Andererseits muss man aber auch sagen, dass Fernando erstaunlich schnell war, als er 'Fisi' nicht mehr vor sich hatte."

Der Spanier konnte in der Tat schneller fahren als Fisichella und beschwerte sich sogar via Funk darüber, dass er aufgehalten wurde. Das Team hätte sich in den direkten Zweikampf jedoch nicht eingeschaltet, um den in der Weltmeisterschaft besser positionierten Fahrer zu bevorzugen: "Daran haben wir nicht gedacht. Wir wollen Rennen gewinnen, und wir tun alles, was notwendig ist, um mit einem der beiden Fahrer zu siegen", so Symonds.

Insgesamt bleibe nach dem Rennen in Montréal ein "enttäuschender" Beigeschmack, fuhr der Brite fort, "denn wir hatten definitiv die Pace zum Gewinnen. Auch auf der Strecke lagen wir in guten Positionen. Es war ein wunderbarer Start, besser als wir zu träumen gewagt hätten, und dadurch sind wir auf der Strecke in die Position gekommen, um das Rennen für uns zu entscheiden", erklärte Symonds. Der Doppelausfall bereitete diesen Ambitionen jedoch ein abruptes Ende.