• 18.03.2016 08:49

  • von Juliane Ziegengeist & Phil Branagan

Paul Stoddart: "Max Verstappen ist ein künftiger Weltmeister"

Vor zehn Jahren machte Paul Stoddart Schluss mit Minardi und ebnete den Weg für Toro Rosso - Dem Fahrergespann Verstappen und Sainz traut er viel zu

(Motorsport-Total.com) - Im Jahr 2005 verkaufte Paul Stoddart den italienischen Formel-1-Rennstall Minardi an Dietrich Mateschitz, der daraus die Scuderia Toro Rosso formte. Heute blickt der Unternehmer mit Wohlwollen auf diese Entscheidung zurück: "Wir hatten mit Minardi schwer zu kämpfen. In diesem neuen Formel-1-Zeitalter hätten wir große Probleme gehabt, das nötige Budget zu erreichen", gibt der 60-Jährige gegenüber 'Motorsport-Total.com' zu.

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart

Paul Stoddart erkennt viel von Minardi in Toro Rosso wieder Zoom

2001 hatte Stoddart den strauchelnden Rennstall aus Faenza übernommen und ihm mit Fernando Alonso als Fahrer zu neuem Glanz verholfen. Er fuhr im ersten Rennen auf Rang 12 - "gegen alle Erwartungen", wie Stoddart betont. "Minardi war eine Nachwuchsschmiede", sagt er. rückblickend. Neben Zweifachweltmeister Alonso fuhr auch Mark Webber für die Italiener.

Er duellierte später mit Sebastian Vettel bei Red Bull um die Weltmeisterschaft. Und hier schließt sich der Kreis zu Toro Rosso. "Es ist immer noch ein bisschen wie das Minardi-Team, nur mit etwas mehr Geld", findet Stoddart. Auch bei Toro Rosso werden junge Fahrer gefördert. "Erinnern wir uns nur an den ersten Sieg durch Sebastian Vettel im Jahr 2008", so der 60-Jährige, "heute hat er vier WM-Titel".

Dietrich Mateschitz habe damals eine gute Chance gesehen und genutzt: "Er sah, dass die Tests beschränkt werden würden und erkannte die Vorteile in einem zweiten Team", weiß Stoddart. Mittlerweile räumt er Toro Rosso eine ernsthafte Chance ein, erst recht nach dem Wechsel auf Antriebseinheiten von Ferrari.


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Australien


Nicht zuletzt traut er den Fahrern des Red-Bull-Nachwuchsteams eine Menge zu: "Toro Rosso hat zwei wirklich spannende Fahrer, insbesondere mit Max Verstappen. Er ist ein künftiger Weltmeister." Auch Carlos Sainz sei nicht zu unterschätzen. Insgesamt habe sich die Formel 1 im Vergleich zu damals natürlich sehr verändert. Doch Stoddart findet: "Heutzutage ist sie viel zahmer als zu meiner aktiven Zeit."