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  • 18.03.2016 08:06

  • von Dominik Sharaf & Phil Branagan

Ex-Weltmeister kritisiert Halo: Fahrer müssen sich wehren

Alan Jones lässt kein gutes Haar am Kopfschutzbügel: Er befürchtet, dass die Sicht eingeschränkt die Bergung erschwert wird - 2017 lieber "back to the roots"

(Motorsport-Total.com) - Ex-Formel-1-Weltmeister Alan Jones wünscht sich einen Fahrerprotest gegen den für die Saison 2017 geplanten Halo-Kopfschutz. Der Australier fordert im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' am Rande des Auftakt-Grand-Prix in Melbourne Entscheidungsfreiheit für die Piloten und klare Opposition. "Wenn sie damit nicht fahren wollen, sollten sie damit nicht fahren müssen", erklärt Jones und bekennt sich dazu, ein Gegner des von Mercedes entwickelten Bügels über dem Cockpit zu sein.

Titel-Bild zur News: Alan Jones

Alan Jones ist bekannt dafür, keine Kontroverse zu scheuen Zoom

Er redet Klartext: "Mir gefällt es nicht. Ich halte das System nicht für besonders attraktiv." Hinzu kommen Sicherheitsbedenken: "Wenn sich das Auto überschlägt, dann wird es für die Jungs viel schwieriger, herauszukommen", meint Jones und rezitiert damit ein Argument, das zum Aus für die geschlossenen Cockpits geführt hatte. Obwohl Kimi Räikkönen bei einem Ferrari-Test die Sicht mit der mittig angebrachten Konstruktion für "in Ordnung" befunden hatte, hat Alan Jones daran seine Zweifel.

Er will nichts von einem Vergleich mit einem mittig angebrachten Scheibenwischer, den Mercedes- Simulatorpilot Anthony Davidson als Pro-Argument ins Feld geführt hatte, wissen: "Wenn ich im Auto sitzen würde, würde ich wohl versuchen, um dieses Ding in der Mitte herumzuschauen", so Jones. Er wundert sich, ob die Halo-Einführung die Formel 1 wirklich sicherer gestaltet: "Ich mache mich ja für die Sicherheit stark, aber da bin ich mir meiner Sache nicht gewiss. Ist das der richtige Weg?"

Alternativen hat Jones allerdings auch nicht parat: "Ich würde jedenfalls ungerne Jetkanzeln sehen. Das ist etwas übertrieben." Bezüglich der geplanten Regelnovelle 2017 plädiert der 69-Jährige für eine Renaissance vergangener Jahrzehnte: "Ich wünsche mir, dass die Aerodynamik verschwindet, größere Reifen kommen, die Rennautos wieder mehr PS haben und diese saudummen Frontflügel verschwinden. Dann hat eine Berührung in der ersten Kurve nicht gleich solche Folgen", wünscht sich Jones robustere Boliden.