Paukenschlag durch Webber im vierten Freien Training

Die knappsten Abstände seit langem prägten das vierte Freie Training in Bahrain - Bestzeit für Webber, Schumacher mit dem F2005 stark

(Motorsport-Total.com) - Bis auf 37 Grad erwärmte sich die Luft am Samstagmorgen auf dem Wüstengelände des 'Bahrain International Circuit', die Fahrbahn erreichte immerhin rund 45 Grad. Das abschließende vierte Freie Training wurde einerseits von diesen Bedingungen geprägt, andererseits aber auch von den extrem knappen Abständen - nicht weniger als elf Piloten landeten innerhalb von 0,8 Sekunden.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Webber schlug im vierten Freien Training zu, als niemand mehr damit rechnete

Bestzeit fuhr in allerletzter Minute BMW WilliamsF1 Team Pilot Mark Webber, was insofern doch sehr überraschend kam, als von seinem Team bis dahin überhaupt nichts zu sehen war. Der Australier umrundete den Kurs in der letzten fliegenden seiner zehn Runden in 1:29.527 und setzte damit die schnellste Zeit des Wochenendes. Teamkollege Nick Heidfeld bestätigte diese Pace annähernd mit 0,763 Sekunden Rückstand nach sechs Runden, wenngleich nur als Zehnter.#w1#

Unglaublich knappe Abstände in den Top 10

Zwischen dem BMW WilliamsF1 Team Duo klassierten sich acht Piloten mit extrem knappen Abständen: Ralf Schumacher (Toyota/12 Runden) landete trotz eines Drehers, bei dem er einen Reifensatz in die ewigen Jagdgründe schickte, auf dem zweiten Platz, unmittelbar vor Giancarlo Fisichella (Renault/15 Runden), Jarno Trulli (Toyota/12 Runden), Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes/10 Runden), Fernando Alonso (Renault/12 Runden), Pedro de la Rosa (McLaren-Mercedes/10 Runden), Christian Klien (Red Bull Racing/11 Runden) und Michael Schumacher.

Letzterer ging mit seinem Ferrari erst in allerletzter Minute noch einmal auf die Strecke, geriet auf seiner schnellen Runde aber in Verkehr und musste damit trotz eines Vorsprungs von mehr als 0,3 Sekunden bei der ersten Zwischenzeit zurück an die Box fahren. Immerhin konnte er auf seinen acht Runden aber das Potenzial des F2005 zweifelsfrei unter Beweis stellen. Teamkollege Rubens Barrichello musste wieder zuschauen, obwohl sein Getriebe prinzipiell einsatzbereit gewesen wäre - um die Kraftübertragung zu schonen, ließ ihn Ferrari nicht rausfahren.

BAR-Honda fand auch im vierten Freien Training nicht den nötigen Speed und kam mit Jenson Button (+ 0,797/12 Runden) nicht über den elften Platz hinaus. Dahinter landete Red-Bull-Pilot David Coulthard (+ 1,031/11 Runden), der an diesem Wochenende gegen Klien relativ alt aussieht. Hinter Takuma Sato (BAR-Honda) nisteten sich die Sauber-Petronas-Fahrer ein: Felipe Massa (+ 1,474/11 Runden) war diesmal nur marginal schneller als der erstaunlich starke Jacques Villeneuve (+ 1,599/12 Runden).

Jordan-Toyota und Minardi-Cosworth aussichtslos zurück

Dahinter bot sich mit den beiden Jordan-Toyotas und Minardi-Cosworths das übliche Bild, wobei ausnahmsweise Christijan Albers deutlich schneller war als Patrick Friesacher. Bei den Gelben aus Silverstone hatte hingegen mit Narain Karthikeyan der logische Favorit die Nase intern klar vorne. Der Abstand der beiden Hinterbänklerteams ist mit rund anderthalb Sekunden auf den Rest des Feldes aber äußerst bedenklich.

Für das Qualifying am Nachmittag ist angesichts dieses Verlaufs des Vormittagstrainings wirklich alles offen. Zwar wirkt Michael Schumacher bisher am stärksten, doch Renault kann in der Regel zulegen, wenn es drauf ankommt. Außerdem ist das BMW WilliamsF1 Team nach dem Glanzlicht von Webber im vierten Freien Training schwer einzuschätzen. Fest steht nur eins: Auf die Formel 1 kommt heute in Bahrain ein sehr spannendes Einzelzeitfahren zu...