Panis: Ich war sehr beeindruckt
Toyota-Testfahrer Olivier Panis war in Jerez de la Frontera sehr mit dem neuen V8-Motor, der sein Debüt im Rennsport erlebte, zufrieden
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Wie war es, den neuen RVX06-V8-Motor zu testen?"
Olivier Panis: "Es war sehr interessant und eine gute Abwechslung von den Reifentests. Mein erster Eindruck war, natürlich wenig überraschend, dass der neue Motor ein wenig langsamer ist als der V10. Man bemerkt, dass die Beschleunigung nicht so stark ist und dass die G-Kräfte in den Kurven geringer sind. Wenn man bedenkt, dass der Motor 200 PS weniger hat als der V10, ist das einfach zu erwarten. Und es betrifft alle gleichermaßen. Es bewirkt, dass sogar alte Männer wie ich über eine Wiederaufnahme ihrer Formel-1-Karriere nachdenken!"

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Olivier Panis testete in Jerez mit dem neuen V8-Motor
Frage: "Denkst du, die physischen Auswirkungen könnten schwächer gewesen sein, weil du weniger Runden gedreht hast?"
Panis: "Das könnte auch eine Rolle spielen. Man muss viel mehr Tests durchführen, wenn man mit einer neuen Maschine zum ersten Mal auf die Strecke geht. Alle Systeme müssen überwacht werden. Ein V8-Motor erzeugt mehr Vibrationen, so dass man auch ein Auge auf die Hilfsteile haben muss. Der erste Tag ging zum Beispiel glatt, wir hatten keine Probleme, aber ich fuhr nur 24 Runden, während Ricardo (Zonta, d. Red.), der mit dem V10 unterwegs war, 124 Runden abspulte. Also schätze ich, dass er am Ende müder war."#w1#
Frage: "Waren die Vibrationen sehr heftig?"
Panis: "Weniger heftig, als ich erwartet hatte. Mit einem Acht-Zylinder bekommt man immer mehr Vibrationen ab. Aber am dritten Tag war die Fahrbarkeit sehr hoch und ich drehte am Morgen 35 Runden als Teil der Langstreckentests, die wir uns vorgenommen hatten. Ich muss sagen, dass ich sehr von den Jungs, die sich bei Toyota um den Motor kümmern, beeindruckt bin."
Frage: "Um wie viel war das Auto mit dem V8-Motor langsamer?"
Panis: "Am letzten Tag fuhr ich eine Runde mit einer Minute und 21,3 Sekunden, was man mit den typischen Rennrunden der V10-Motoren von ca. einer Minute und 18 Sekunden vergleichen kann. Für den ersten Einsatz des Motors ist das sehr gut, denn wir haben das Potenzial noch nicht voll ausgeschöpft. Man darf auch nicht außer Acht lassen, dass der Motor in einem angepassten TF105 verbaut ist und nicht in einem maßgeschneiderten Chassis. Ich würde sagen, dass eine Zeit in der Region um eine Minute und 20 Sekunden möglich sein wird und dass der Zeitunterschied auf diesem Kurs nur 2,3 bis 2,5 Sekunden betragen wird."

