• 09.09.2003 17:40

Panis: "Das Kühlen der Bremsen ist ein Kunststück"

Routinier Olivier Panis erklärt den Reiz aber auch die Tücken des Hochgeschwindigkeitskurses von Monza

(Motorsport-Total.com) - "Unser TF103 war im Rennen beim Ungarn-Grand-Prix ziemlich konkurrenzfähig, aber wir konnten keine Punkte einfahren. Das Auto ist auf langsamen Strecken wie dem Hungaroring nicht gerade in Bestform, wir dachten also schon vor der Anreise, dass es ein schwieriges Rennwochenende werden würde, wir haben das Auto aber dennoch zum Arbeiten bekommen. Zum elften Mal in dieser Saison qualifizierten wir uns in der Top 10 und Cristiano fuhr die fünftschnellste Rennrunde, das zeigte unsere wahre Leistung."

Titel-Bild zur News: Olivier Panis

Olivier Panis weiß genau, worauf es in Monza ankommt

"Monza ist im Vergleich zum Hungaroring eine komplett andere Art von Strecke. Hier haben wir lange Geraden, hohe Geschwindigkeiten und harte Bremsmanöver. Während der Hungaroring einer der langsamsten Kurse im Rennkalender ist, ist Monza eine der schnellsten Strecken des Jahres, wo die Höchstgeschwindigkeiten während einer Runde mehr als 300 Stundenkilometer betragen können."

"Wir hatten in der vergangenen Woche einen dreitägigen Test in Monza, bei dem wir die Arbeit fortgesetzt haben, die wir dort im Juni begonnen hatten. Wir versuchten am Auto verschiedene neue Teile aus und arbeitete viel am Setup des Autos, wir fühlen uns aus diesem Grund für das Rennen gut vorbereitet. Allerdings haben in der vergangenen Woche alle Teams dort getestet und verschiedene Programme durchgeführt, wir werden also erst nach dem Freien Training am Freitag wissen, wo wir stehen."

"Im Gegensatz zu allen anderen Strecken in der Formel 1, fahren wir in Monza mit einem einzigen Heckflügelelement, was für einen höheren Topspeed sorgt. Man muss das Auto mit dem Ziel eines hohen Topspeeds am Ende der Geraden abstimmen, denn wenn man das nicht tut, dann riskiert man, im Rennen überholt zu werden, was wir natürlich nicht wollen! Also fahren wir diese kleinen Heckflügel, um den Windschatten zu minimieren."

"Das größte Problem beim Fahren mit dem kleinen Flügel ist die Tatsache, dass wir weniger Abtrieb am Auto haben, das kann es beim Bremsen ziemlich instabil werden lassen. Aus diesem Grund sieht man auch oft blockierende Räder beim Bremsen oder verpasste Bremspunkte ? und viel schlimmer ? Dreher. Aber man muss wissen, dass es sehr schwierig ist, ein Auto aus solch hohen Tempi abzubremsen, besonders wenn der Fahrer mit mehr als 4g belastet wird."

"Das Bremsen ist nicht nur eine Frage des so stark wie möglichen Drückens auf das linke Pedal, denn man muss auch vorsichtig sein, dass man die Bremsen im Verlauf einer Renndistanz nicht überhitzt. Sie ausreichend zu kühlen ist eine der größten Herausforderung für die Ingenieure, denn wenn man die Bremsbelüftung zu weit öffnet, riskiert man, dass die Bremsen zu stark abkühlen und nicht sauber arbeiten. Aber wenn man sie nicht ausreichend kühlt, dann werden sie überhitzen."

"Ein anderer wichtiger Faktor in Monza ist der Motor. Man braucht eine Menge PS, die einen auf den Geraden Vorschub geben und ich bin zuversichtlich, dass wir mit dem RVX-03 einen starken Motor haben. Meine Ziele für dieses Wochenende bleiben wie seit dem Beginn des Jahres unverändert: Wir wollen uns in der Top 10 qualifizieren und in den Punkten ankommen. Wenn wir das schaffen, werde ich glücklich sein."