Paddy Lowe: Williams muss für 2019 Prozesse verändern

Paddy Lowe spricht über mögliche Veränderungen im Williams-Team und sieht den Rennstall für die Zukunft wieder auf dem richtigen Pfad

(Motorsport-Total.com) - Bei Williams muss sich im Hinblick auf 2019 einiges verändern. Die Saison 2018 geht als eine der schlechtesten in der Geschichte des Teams ein, wenn die Truppe aus Grove voraussichtlich Letzter werden wird (abgesehen von den abgezogenen Punkten des alten Force-India-Entrys). Die Frage nach dem Warum des Totalabsturzes beschäftigt Williams schon eine ganze Weile - und laut Technikchef Paddy Lowe ist man auf dem richtigen Weg.

Titel-Bild zur News: Paddy Lowe

Paddy Lowe will Williams wieder in die richtige Spur bringen Zoom

"Wir verstehen von Tag zu Tag Dinge, die wir viel besser machen können", sagt er. Dabei geht es vor allem um Prozesse innerhalb des Teams, aber auch um andere Bereiche wie Design des Autos oder technische Komponenten. "In diesem Business versteht man niemals alles vollständig", sagt er, "aber wir finden Möglichkeiten, um es beim nächsten Mal besser zu machen."

Dabei würde der Brite aber nicht unbedingt einen einzelnen Schwachpunkt herauspicken, sondern will an allen Bereichen arbeiten. Trotzdem hat man insbesondere die Prozesse im Blick: "Wenn man einen perfekten Prozess hat, wird man automatisch ein besseres Auto liefern. So simpel ist die Welt", sagt Lowe.

Williams gehört wie McLaren zu den taumelnden Riesen der Formel 1. Einst waren sie gefeierte Erfolgsteams, nun streiten sie sich regelmäßig um die Rote Laterne. Als Lowe 1987 erstmals zu Williams kam, sah die Welt noch ganz anders aus. Dank Nelson Piquet und Nigel Mansell dominierte man damals das Geschehen - doch von dem Glanz ist heute nichts mehr übriggeblieben.


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"1987 war eine andere Welt als heute", sagt Lowe. "Ich kann mich nur auf das letzte Jahrzehnt fokussieren, wenn es darum geht, wo Williams zurückgefallen ist. Die Formel 1 entwickelt sich konstant weiter. Wenn man stehenbleibt, dann geht man rückwärts. Da wurde es etwas schleifen lassen."

Allerdings betont er auch, dass in Williams Potential steckt, sich zu verbessern. Als Beispiel nimmt er die Boxenstopps her: Früher sei Williams dabei richtig schlecht gewesen, heute räumt man regelmäßig den Award für den schnellsten Service ab. "Sie haben sich angestrengt, um dort gut zu sein - und das haben sie geschafft." Warum nicht also auch bei den Prozessen?

"Nichts ist einfach oder etwas, was man über Nacht tun kann", mahnt er aber vor überzogenen Erwartungen. "Das ist die Natur des Wettbewerbs. Es gibt keine Versprechungen, was wir damit erreichen können. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir die Richtung umdrehen können."

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