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Paddy Lowe: Intelligenz ist Fernando Alonsos größte Stärke

Ex-Weggefährte Paddy Lowe lobt Fernando Alonso für dessen Intelligenz und findet es schade, dass der Spanier 2019 aufhören wird

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso wird die Formel 1 2019 verlassen und damit bei vielen für eine Lücke sorgen. Zwar wird dem Spanier immer wieder nachgesagt, dass er bei seinen Stationen verbrannte Erde hinterlassen und Teams entzweien würde, doch einer, der mit ihm gearbeitet hat, hat nur lobende Worte für Alonso übrig - dabei hat er ausgerechnet im "Krieg-der-Sterne-Jahr" 2007 bei McLaren mit ihm gearbeitet: Paddy Lowe.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso wird 2019 kein Teil der Formel 1 mehr sein Zoom

Lowe war damals als Leitender Ingenieur bei McLaren tätig und schätzt am Spanier vor allem dessen helles Köpfchen: "Er ist ein sehr intelligenter Kerl und kann diese Intelligenz beim Fahren herausragend abrufen. Er denkt die ganze Zeit und trifft sehr intelligente Entscheidungen - und zwar zusätzlich zu seinen herausragenden Fähigkeiten, das Auto zu kontrollieren", sagt der Brite. "Es ist Fakt, dass er das gut kombinieren kann." Auch außerhalb des Autos habe Alonso seine Cleverness angewendet.

In seiner Formel-1-Zeit arbeitete der heutige Williams-Technikchef schon mit Piloten wie Alain Prost, Nigel Mansell, Nelson Piquet, Mika Häkkinen, Lewis Hamilton oder Nico Rosberg zusammen. Vergleichen möchte Lowe die verschiedenen Fahrer aber nicht. "Ich hatte das Glück, dass ich mit vielen großartigen Fahrern zusammenarbeiten durfte, und alle haben verschiedene Fähigkeiten, die großartige Bewunderung wert sind", sagt er. "Und bei Fernando steht eben dieser Aspekt heraus. Darum ist er einer der besten Fahrer seiner Generation."

Doch das sei nicht das einzig Positive: "Wir wissen, wie gut er durch Rennstarts kommt. Wenn du gegen ihn antrittst, dann hat er diese nervige Fähigkeit, nie aufzugeben", sagt Lowe. "Selbst in einem langsameren Auto ist er immer da und bereit, die Punkte zu holen."

Deswegen findet er es schade, wenn die Formel 1 einen Fahrer wie Alonso verliert. Der Spanier hat laut eigenen Aussagen keine Lust auf die Vorhersehbarkeit der Königsklasse, was Lowe durchaus nachvollziehen kann: "Leider gibt es nur sechs Autos, die potenziell Rennen gewinnen können", sagt er. Und zum zweiten Mal hintereinander könnte es der Fall sein, dass nur bei einem einzigen Rennen ein anderer Fahrer außerhalb der Top-3-Teams auf dem Podium landen wird.


Fotostrecke: Die Karriere von Fernando Alonso

Das war in Baku Sergio Perez, der im Force India Dritter wurde. Ebenfalls in Aserbaidschan gelang im Vorjahr der einzige Podestplatz eines Außenseiters: Lance Stroll im Williams. "Und ich glaube, dass die Statistik für den Rest des Jahres beibehalten wird", so Lowe. "Wenn du nicht in einem dieser sechs Autos sitzt, füllst du nur das Feld auf. Das finde ich wirklich schrecklich und muss sich ändern."

Allerdings soll Alonso laut eigenen Aussagen ja ein Angebot für eines dieser sechs Cockpits gehabt haben ...

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