• 30.09.2006 14:58

  • von Inga Stracke

Otmar Szafnauer im großen 'F1Total.com'-Interview

Honda-Sportchef Otmar Szafnauer im Interview über ein Gerücht, das richtig gestellt werden musste, den erlösenden ersten Sieg in Ungarn und vieles mehr

(Motorsport-Total.com) - Nach 15 von 18 Rennen 2006 liegt Honda auf dem vierten Platz der Konstrukteurs-WM, doch weit wichtiger war der erste Grand-Prix-Sieg des Teams in Ungarn durch Jenson Button. Kaum ein anderer Rennstall entwickelt momentan so aggressiv weiter, was das heutige Qualifying in Shanghai - Rubens Barrichello wurde Dritter, Button Vierter - eindrucksvoll unter Beweis stellte.

Titel-Bild zur News: Otmar Szafnauer und Inga Stracke

Otmar Szafnauer im Interview mit 'F1Total.com'-Reporterin Inga Stracke

'F1Total.com' sprach kürzlich mit Honda-Sportchef Otmar Szafnauer über Gegenwart und Zukunft des japanisch-britischen Projekts mit Sitz in Brackley. Unter anderem deutete er an, dass sich das Team in Zukunft in gewissen Bereichen neu orientieren könnte. Außerdem nahmen wir die Gelegenheit war, um dem 42-Jährigen Gelegenheit zu geben, ein fälschlich auf 'F1Total.com' veröffentlichtes Gerücht zu widerlegen.#w1#

'F1Total.com' entschuldigt sich bei Szafnauer

Frage: "Otmar, zunächst wollen wir uns entschuldigen. Wir hatten vor einer Weile über ein Gerücht geschrieben, das in 'BusinessF1' stand, und wollen hiermit nochmals klarstellen, dass dies keinen Wahrheitsgehalt hat. Gerne geben wir Dir hier die Chance, dies zu kommentieren!"
Otmar Szafnauer: "Vielen Dank! Das ist nun Vergangenheit. Du hast absolut Recht, es waren nur dumme Gerüchte, ohne Fakten. Es ist sehr schade, dass so etwas immer wieder vorkommt, und solche Gerüchte können - so haltlos sie sind - dennoch Schaden anrichten, egal ob sie positiv oder negativ sind. Ich danke Euch jedenfalls für die Entschuldigung, lassen wir dies also hinter uns."

"Anthony Davidson sucht sicherlich nach einem Renncockpit und wir helfen ihm dabei." Otmar Szafnauer

Frage: "Schauen wir damit gleich mal nach vorne, in die Zukunft. Was sind die Ziele, wie ist sozusagen die Marschrichtung von Honda?"
Szafnauer: "Nun, zum einen haben wir beide Piloten auch für das kommende Jahr unter Vertrag. Das ist gut, so haben wir Kontinuität im Team. Wir haben einige aufstrebende junge Piloten. Anthony Davidson sucht sicherlich nach einem Renncockpit und wir helfen ihm dabei. Hoffentlich ist er dann nächstes Jahr nicht nur Test-, sondern auch Rennfahrer. Das wäre dann der einzige Wechsel und damit würde ein Testplatz bei uns frei."

"Abgesehen davon sind wir dabei, genau zu analysieren, in welchen Bereichen wir noch Hilfe brauchen. Unser neuer Windkanal ist fertig und in Betrieb, damit haben wir nun zwei Windkanäle und suchen in den Bereichen nach gutem Personal. Wir arbeiten immer enger auch mit Japan zusammen, wir haben einiges in der Teamstruktur verändert, so dass auf lange Sicht die Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die in Japan erarbeitet werden, noch direkter in unser Auto übernommen werden können. Und wir haben mittel- und langfristige Projekte, die auch Einfluss auf das Auto haben werden. Alle in allem werden wir mit diesen Entwicklungen und unserer fortwährenden Verbesserung der Motoren noch wettbewerbsfähiger sein."

Frage: "Nach dem lang ersehnten ersten Sieg in Budapest muss jetzt die Stimmung im Team doch deutlich positiver sein, oder?"
Szafnauer: "Klar - und dabei sollten wir vielleicht zwei Dinge erwähnen: Zum einen hat das gesamte Team sehr lange darauf gewartet! Honda als Teambesitzer natürlich noch nicht so lange, denn das sind sie ja erst sei diesem Jahr; in der Vergangenheit besaßen wir ja nur 45 Prozent. Aber das Team selbst, die vielen Menschen, die so hart dafür arbeiten, die mussten schon länger darauf warten. Und das Schöne ist: Es ist ein richtiger Sieg, ein echter. Wir waren ja nur auf Startplatz 14 und dennoch stark. Ja, okay, es war ein Regenrennen, aber das war es auch für alle anderen. Dazu waren die Umstände nicht gerade ein Vorteil für uns."

"Ich glaube, Renault und Fernando Alonso hatten da einen größeren Vorteil als wir - und wir haben dennoch gewonnen! Ich weiß, Fernando Alonso hatte an Ende Probleme, aber wir waren das gesamte Rennen über schneller. Wir waren auch schneller als die Ferraris und die McLarens und haben am Ende mit über 30 Sekunden Vorsprung gewonnen. Dazu war es noch ein hartes Rennen. Jenson hat einfach einen fantastischen Job gemacht! Das Auto lief gut, die Reifen waren gut, alles hat zusammen gepasst. Es war ein tolles Rennen - nicht nur, weil wir es gewonnen haben. Ich muss sagen, es war ein spannendes Rennen und es war mal ein anderer Sieger - ein klasse Rennen!"

Formel-1-Premiere für die japanische Hymne

Frage: "Und dazu noch etwas ganz Besonderes, die japanische Hymne wurde auf dem Podium gespielt. Wie war das?"
Szafnauer: "Soweit ich weiß, war dies das erste Mal überhaupt, dass die japanische Hymne gespielt wurde. Es war schon sehr bewegend, vor allem da ich ja für eine japanische Firma arbeite. Auch wenn ich Amerikaner bin, war es für mich doch genauso emotional wie für die Japaner. Ich habe bei vielen Rührungstränen in den Augen gesehen. Honda hat in dieser dritten Renngeneration sehr hart hierfür gearbeitet. Wir hatten in den vorherigen Generationen viele Siege, aber dies ist der erste der dritten Generation. Die Formel 1 ist heutzutage schon etwas ganz anderes. Viele Teams gehören den großen Herstellern. Dies ist ein ganz besonderer Sieg, den wir in Ehren halten werden."

"Leider denke ich, die GPMA muss derzeit sich eher auf eine kurzfristige Sicht der Dinge konzentrieren." Otmar Szafnauer

Frage: "Schauen wir auf das andere japanische Team, Toyota. Sie haben sich aus der Herstellervereinigung GMPA zurückgezogen, ihr seid geblieben. Was ist die aktuelle Situation?"
Szafnauer: "Ohne dass ich hier für Toyota sprechen will, glaube ich, die Situation ist wie folgt: Ich glaube, Toyota wollte, dass die GPMA eine stärkere Rolle in puncto Strategie spielt, hinsichtlich der Ziele, die sie erreichen will. Leider denke ich, die GPMA muss derzeit sich eher auf eine kurzfristige Sicht der Dinge konzentrieren, da das Concorde Agreement bald ausläuft und sich die Regeln in 2008 wieder ändern."

"Wir haben schon fast Ende 2006, also müssen wir erst mal in die nahe Zukunft schauen. Toyota will auf lange Sicht planen und strategisch denken. Grundsätzlich stimme ich ihnen da zu, und ich denke, dass wir genau in diese Richtung gehen werden, sobald wir die kurzfristigen Ziele erreicht haben. Hoffentlich wird sich Toyota uns dann wieder anschließen, denn es steht nirgends geschrieben, dass sie nicht wieder zurückkommen können. Also hoffen wir, dass sie zurückkommen, sobald sich die GPMA der langfristigen Planung und Strategie für die Zukunft unseres Sports widmen kann."

Frage: "Wenn wir schon von langfristigen Strategien sprechen, wie sehen diese für euer Team aus? Es gab ja doch immer wieder Gerüchte über die Strategie und auch die Veränderungen im Team..."
Szafnauer: "Nun, wie bei jedem Team, das einen neuen Besitzer hat, gibt es Veränderungen, und wir sind sehr vorsichtig, diese nicht sofort zu machen, sondern zunächst zu verstehen, was getan werden muss. Es bringt nichts, Veränderungen nur um der Veränderungen willen herbeizuführen. Zuerst muss man die Umstände und Zusammenhänge verstehen, und manchmal sind Veränderungen gar nicht notwendig. So oder so muss man auf jeden Fall zuerst genau verstehen, was man tun muss - und in dieser Phase sind wir mit dem Team langsam. Wir verstehen, wo und was wir verbessern müssen, wo wir zwar gut, aber noch nicht gut genug sind, und dann müssen wir genau an diesen Punkten ansetzen."

Frage: "Kannst du bitte einige der Gerüchte aufklären, die es zum Thema Nick Fry und deiner Person hinsichtlich der Teamführung gibt?"
Szafnauer: "Ja, das kann für Außenstehende schon als verwirrend angesehen werden. Wenn wir uns erinnern, bislang war Honda ja nur der Motorenlieferant des Teams. Daher brauchten wir ein Management auf Hondas Seite, das die Formel 1 verstand, und das Team hatte natürlich ein eigenes Management. Als diese beiden bei der Übernahme des Teams durch Honda zusammenkamen, sah es natürlich zunächst etwas verwirrend aus. Aber wir haben festgelegte und genau definierte Rollen."

Fry ist CEO des Rennteams, Szafnauer ein Honda-Mann

"Nick ist Geschäftsführer des Teams; diese Position wird bei anderen Teams auch als Teamchef bezeichnet. Wir bevorzugen den Titel Chief Executive Officer. Herr Wada und ich sind Vorstandsmitglieder des Teams und sind gleichzeitig Senior Consultants des Geschäftsführers. Das bedeutet, wir treffen alle Entscheidungen zusammen. Innerhalb des Teams haben wir alle unsere eigenen und festen Rollen. Ich habe meinen Schwerpunkt auf solchen Dingen wie der GPMA, der Zusammenarbeit mit der FIA hinsichtlich der Zukunft unseres Sports. Dann gibt es auch spezifische Themen in Bezug auf Super Aguri, die wir ja mit Motoren beliefern - auch diese fallen in meinen Zuständigkeitsbereich."

Jubel bei Honda

Das versammelte Honda-Rennteam nach dem Premierensieg in Ungarn Zoom

"Nicks Schwerpunkt liegt mehr auf dem Team, dem täglichen Geschäft, den Meetings der Teamchefs und der Arbeit mit ihnen. Ich beschäftige mich in dieser Hinsicht wiederum eher mit den Motorenthemen, wie den Motorenregeln für die Zukunft und solchen Dingen, die nicht in Nicks Bereich liegen. Zusammengefasst haben wir alle unsere genau definierten Rollen, aber als Vorstandsmitglieder sitzen wir alle zusammen, wenn es um Entscheidungen geht."

Frage: "Ich weiß, dass Yasuhiro Wada auch sehr stark in den anderen Projekten von Honda involviert war, zum Beispiel der ChampCar und jetzt IRL und den USA. Bist du in diese auch involviert?"
Szafnauer: "Nein, und auch Wada-san war vor allem in diese Projekte stark involviert, bevor er zu uns kam. Jetzt ist seine gesamte Konzentration auf die Formel 1 gerichtet, genau wie meine. Natürlich, weil er der Präsident des IRL-Projektes war, ruft ihn sein Nachfolger ab und zu an, wenn er Fragen hat, aber er hat keine IRL-Verantwortlichkeit mehr."

Frage: "Kommen wir zu den Formel-1-Regeln. Was hältst du von der Möglichkeit, dass die Rolle des Freitagstestpiloten 2007 verschwinden könnte?"
Szafnauer: "Nun, ich denke, solange es dann eine Regel gibt, dass die Rennfahrer stattdessen rausfahren müssen, ist es eine gute Sache."

Frage: "Aber es nimmt den aufstrebenden jungen Piloten die Möglichkeit, ihr Talent unter Beweis zu stellen und sich an Grand-Prix-Wochenenden auf den Grand-Prix-Strecken auf ein Renncockpit vorzubreiten."
Szafnauer: "Das stimmt schon, das wäre sicherlich ein Nachteil, dass diese Chance verschwinden würde - so, wie wir es zum Beispiel beim BMW Sauber F1 Team gesehen haben. Das bedeutet aber auch, dass wir ein Nachwuchsfahrerprogramm aufbauen müssen, damit diese jungen Fahrer nach oben kommen können, entweder durch Tests oder wenn wir 2007 ein Testagreement haben, dass es dann bestimmte Tage gibt, die Nachwuchspiloten gewidmet werden. Ich denke, der Sport wird darunter leiden, wenn wir dies nicht tun - vielleicht noch nicht in den nächsten zwei Jahren, aber irgendwann, wenn die heutigen Piloten, die die besten der Welt sind, aufhören und wir keine jungen Fahrer mit adäquaten Fähigkeiten und Erfahrungen in einem Formel-1-Auto nachkommen. Das würde keine so gute Dynamik kreieren. Also müssen wir dies mit einem intelligent strukturierten Nachwuchsprogramm verhindern."

Honda treibt Motorenentwicklung rasant voran

Frage: "Was denkst du über das Einfrieren der Motoren ab dem China-Grand-Prix?"
Szafnauer: "Nun, es ist nicht unbedingt ein Einfrieren ab China. Um genau zu sein ist der Vorschlag zum heutigen Tage der, einen Motor zu homologieren, der in diesem Jahr zwei Rennen gefahren wurde. Das kann ein Motor sein, der auch in Brasilien lief, also in Suzuka und São Paulo eingesetzt wurde. Es gibt natürlich aber das Risiko, dass nicht alle Motoren, die in Suzuka gelaufen sind, auch noch in Brasilien halten, daher hat die FIA China als Datum gesetzt. Das bedeutet, es kann ein Motor sein, der in China und Suzuka gefahren ist oder in Monza und China. Das Kriterium ist: Er muss in diesem Jahr zwei Rennen gelaufen sein, egal wie weit man dafür zurückgehen muss. Aus rein praktischen Gründen hat die FIA gesagt, dass sie ab China die Motoren versiegeln wird."

"Wenn ein Motor zum Beispiel zuerst das Rennen in Monza gefahren hat, dann wird er in China versiegelt, denn das war sein zweites Rennen." Otmar Szafnauer

"Wenn ein Motor zum Beispiel zuerst das Rennen in Monza gefahren hat, dann wird er in China versiegelt, denn das war sein zweites Rennen. Wenn dein nächster Motor dann in Suzuka neu eingesetzt wird und dann auch in Brasilien läuft, dann wird dieser ebenfalls versiegelt - und du hast die Wahl, welchen du nehmen willst. Das bedeutet, es ist ein Einfrieren der Motoren zum Ende dieser Saison, aber mit einem Motor, der eben zwei Rennen gelaufen sein muss. Weiter wird es eine Limitierung auf 19.000 Umdrehungen pro Minute geben, und dann gibt es eine genaue Liste von Veränderungen, die wir vornehmen dürfen. Diese müssen bis zum 15. Dezember diesen Jahres gemacht werden."

Frage: "Das klingt ganz schön kompliziert..."
Szafnauer: "Ja, das ist es auch. Aber ab 2009 sind dann die Technologien wieder frei und man darf neue Technologien einsetzen, zum Beispiel Energierrückgewinnungssysteme. Vielleicht wird es auch Restriktionen geben gegenüber Motoren, die eine sehr effiziente Energieumsetzung haben - rundum: Es wird ein neues Paket geben. Wenn wir die technologischen Freiheiten für 2009 nicht erlaubt werden, glaube ich, sind einige GPMA-Mitglieder dagegen, das Einfrieren der Motoren von 2008 auf 2007 vorzuverlegen. Also muss es ein Paket sein, das allen passt. Nicht einfach!"

Frage: "Wenn man diese Einschränkungen anschaut und sich gleichzeitig erinnert, was die Formel 1 im Laufe der Jahre teilweise für fantastische Neuerungen hervorgebracht hat, ist es schon schade. Ich denke da zum Beispiel an den sechsrädrigen Tyrrell..."
Szafnauer: "Ja, oder den großen Ventilator, um Anpressdruck zu erzeugen."

Frage: "Genau! Wenn man sich daran erinnert, was an Nützlichem oder teilweise auch Verrücktem hervorgebrachte wurde, ist es dann nicht schade, dass es jetzt solche starken Einschränkungen gibt?"
Szafnauer: "Das muss man doch eigentlich die Fans fragen, oder? Soweit ich weiß, hat die FIA eine Umfrage gemacht, in der über 80 Prozent der Fans sich jedes Jahr auf neue Technologien in der Formel 1 freuen. Man muss den Fans zuhören und darauf achten, was sie wollen. Das ist ein großer Unterschied zwischen der Formel 1 und den anderen Rennserien: Sie ist die Königsklasse, auch im Hinblick auf technische Neuerungen und Entwicklungen, und das sollten wir auf keinen Fall verlieren."

Honda tritt für möglichst viel Technologie ein

"Hoffentlich können wir den Fans 2009, wenn die Motorenregeln wieder aufgelockert werden und die energieeffizienten Technologien zum Einsatz kommen, den höchstmöglichen Level von neuen Technologien zeigen, der ja auch für die Serienautos relevant ist. Und hoffentlich werden wir auch dann großartige Rennen sehen! Ich denke, darauf sollten wir uns konzentrieren. Ja, wir brauchen die neuen Technologien, ja, sie müssen auch für die Serienautos relevant sein, und ja, sie müssen kosteneffektiv sein, dürfen nicht zu teuer sein. Vor allem aber sollten sie die Rennen verbessern. Wenn wir dies alles schaffen könnten und das Hand in Hand gehen könnte, das wäre ideal!"

"Immer mehr Menschen denken darüber nach und wollen weniger Energie verbrauchen und die Umwelt weniger belasten." Otmar Szafnauer

Frage: "Hybridautos wie zum Beispiel der Honda IMA Civic Hybrid werden immer beliebter. Ist dies der Trend der Zukunft?"
Szafnauer: "Ja, ich glaube schon, vor allem wenn man die ständig steigenden Spritpreise in Betracht zieht - man kann damit schon viel Geld sparen. Doch es geht nicht nur darum, es geht auch um die Umwelt. Immer mehr Menschen denken darüber nach und wollen weniger Energie verbrauchen und die Umwelt weniger belasten, wenn sie mit dem Auto fahren. Auch die Formel 1 muss auf diese Dinge achten!"

Frage: "Wenn die Formel-1-Fee käme und dir drei Wünsche freistellen würde, was würdest du dir wünschen?"
Szafnauer: "Ich glaube, ich wäre recht egoistisch und würde mir einen WM-Titel wünschen. Zweitens eine Serie, die für jeden fair ist, in der die großen Hersteller und die kleinen Privatteams beide bestehen können und auf der Strecke faire Kämpfe austragen können und drittens... Vielleicht noch einen weiteren WM-Titel (lacht; Anm. d. Red.)?"

Frage: "Und welche Botschaft hast Du für die Honda-Fans?"
Szafnauer: "Wir bei Honda lieben den Rennsport, wir lieben die Formel 1! Wir haben uns fest vorgenommen, dass wir in der Zukunft die Regeln richtig interpretieren und alles richtig machen, damit uns unsere Fans treu bleiben und happy sind und damit wir wettbewerbsfähig sind. Wir hoffen, dass die Meisterschaft gut ist, alle Teams auf einem gesunden Level kämpfen können und wir einen Technologielevel halten können, der von einem Formel-1-Wagen erwartet wird."

Frage: "Eine letzte Frage muss ich noch stellen: Auf wen würdest du dein Geld im Titelkampf setzen?"
Szafnauer: "Oh, das ist schwierig! Ich denke, auf Michael Schumacher."

Frage: "Warum?"
Szafnauer: "Ich denke, Ferrari hat in letzter Zeit wirklich eine gute Form gezeigt, und er ist immer noch ein sehr guter Pilot. Ich weiß, er ist nicht in Führung, aber es ist eng. Und von dem, was ich gesehen habe, glaube ich, sie sind auf dem Weg nach oben. Auch wenn Renault stark ist, haben sie doch einen leichten Nachteil, da ich glaube, dass ihnen das Verbot der Schwingungstilger mehr geschadet hat als Ferrari. Dies scheint einen Unterschied zu machen."