• 17.05.2017 11:14

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Otmar Szafnauer: Formel 1 darf nicht IndyCar werden

Force-India-Betriebsdirektor Otmar Szafnauer warnt vor dem "American Way" in der Formel 1: Grundlagen des Wettbewerbs müssen weiterhin erhalten bleiben

(Motorsport-Total.com) - Seit Liberty Media die Mehrheit an der Formel 1 übernommen hat, sind bereits erste Schritte in Richtung frischer Darstellung des Grand-Prix-Sports sichtbar. Aus dem Fahrerlager der Königsklasse dürfen neuerdings Fotos in die Sozialen Medien gesetzt werden, man agiert deutlich weniger restriktiv als zu Zeiten von Bernie Ecclestone. Insgesamt hat sich die neue Führungsriege um Chase Carey und Ross Brawn eine erhöhte Fannähe der Formel 1 auf die Fahnen geschrieben.

Titel-Bild zur News: Otmar Szafnauer

Otmar Szafnauer warnt vor einer zu starken Amerikanisierung der Formel 1 Zoom

"Liberty Media und die FIA sollten sich Zeit nehmen, um zu ergründen, in welche Richtung sich die Formel 1 in Zukunft entwickeln sollte", sagt Force-India-Betriebsdirektor Otmar Szafnauer. Der gebürtige Rumäne, der in den USA gelebt und studiert hat, warnt vor einer zu extremen Umsetzung typisch amerikanischer Ansätze mit viel Showcharakter. Jenseits des Atlantiks steht das Spektakel mehr im Fokus als die technologische Herausforderung.

"Aus meiner Sicht gibt es einige Dinge, die wir nicht antasten sollten. Ein Kernpunkt für mich ist, dass hier jedes Team sein eigenes Auto bauen und einsetzen muss. Wenn wir das ändern, dann haben wir IndyCar oder NASCAR oder so etwas", erklärt Szafnauer. Genau dies gelte es zu verhindern: "Ich denke, dass einige grundlegende Dinge, die Bernie eingeführt hat, wirklich gut sind." Beispielhaft nennt Szafnauer die festen Teamstrukturen. "Hier hat jedes Team zwei Autos. Man darf höchstens drei Rennen auslassen. Das ist gut."