Offiziell: Friesacher 2005 Stammfahrer bei Minardi

Das Minardi-Team hat heute bekannt gegeben, dass Patrick Friesacher 2005 als Stammfahrer das zweite Cockpit besetzen wird

(Motorsport-Total.com) - Mit großer Spannung wurde die letzte noch ausständige Fahrerentscheidung - Red Bull Racing muss ja nur noch festlegen, wer von Klien/Liuzzi Renn- und wer Testfahrer wird - für die Saison 2005 erwartet. Heute hat Minardi das Geheimnis gelüftet: Patrick Friesacher, ursprünglich nur als Freitagstestfahrer vorgesehen, bekam den Zuschlag.

Titel-Bild zur News: Patrick Friesacher

Ein Traum wird wahr: Patrick Friesacher fährt 2005 in der Formel 1

Dies gab der unterfinanzierte Rennstall aus Faenza heute Nachmittag im Rahmen einer Pressekonferenz im Tourismusort Velden am Wörthersee bekannt. Zustande gekommen ist der Deal eher unerwartet, da bis vor ein paar Tagen der Däne Nicolas Kiesa als gesetzt galt. Als Kiesa jedoch wider Erwarten nicht die notwendigen Sponsorengelder auftreiben konnte, wurden die Verhandlungen mit Friesacher wieder aufgenommen und zum Abschluss gebracht.#w1#

"Für mich wird damit ein Traum wahr"

"Für mich wird ein Traum damit wahr, in der Formel 1 zu fahren", erklärte der 24-Jährige. "Es freut mich auch sehr, dass ich mein Debüt bei Minardi geben werde. Ich kenne viele Leute im Team und es ist wirklich wie eine große Familie. Die Atmosphäre ist großartig und wenn man daran denkt, wie viele Top-Fahrer ihre Karriere bei Minardi begonnen haben, könnte ich mir keinen besseren Platz zum Anfangen wünschen."

"Ich fühle mich geehrt, jetzt ein Teil des Teams zu sein, und ich werde diese Saison mein Bestes geben", fuhr der zweifache Formel-3000-Laufsieger aus Wolfsberg in Kärnten fort. "Momentan trainiere ich wirklich hart, damit meine Fitness auf einem guten Stand ist, aber ich kann es kaum noch erwarten, beim Saisonauftakt in Australien ins Auto zu steigen. Dies ist eine großartige Möglichkeit und ich will das Beste daraus machen."

Am 22. November hat Friesacher zum ersten und bisher einzigen Mal für Minardi getestet, allerdings war er davor auch schon als einer der Doppelsitzer-Piloten des Teams ein Begriff. Mit einer Größe von 178 Zentimetern bei 68 Kilogramm kommt er annähernd an die ideale Statur eines Rennfahrers heran und seinen natürlichen Speed hat er in diversen Nachwuchsserien bereits unter Beweis gestellt. Unter anderem hat er in der Deutschen Formel 3 und in der Internationalen Formel 3000 Rennen gewonnen.

Friesacher schafft es auch ohne 'Red Bull' in die Formel 1

Dass er es nun doch noch in die Formel 1 geschafft hat, kommt für viele überraschend, da im Jahr 2003 die Zusammenarbeit mit dem Nachwuchskader des Energydrink-Herstellers 'Red Bull' beendet wurde. Damals zeigte sich Friesacher verärgert darüber, dass ihm Christian Klien in Sachen Formel 1 vorgezogen worden ist. Ab 2004 versuchte er daher auf eigene Faust, sein Ziel - den Sprung in die Königsklasse - zu erreichen.

Minardi-Teamchef Paul Stoddart zeigte sich jedenfalls "sehr erfreut" über die Verpflichtung des Österreichers: "Er hat das Teampersonal enorm beeindruckt, als er im November in Misano für uns getestet hat, und er war zweifellos einer der Stars bei unserem Doppelsitzer-Event in Südafrika. Er ist ein schneller und konstanter Fahrer, der dazu in der Lage ist, die Ingenieure mit gutem Feedback zu versorgen. Ich glaube, dass die Kombination aus Patrick und Christijan Albers für Minardi ein junges und gleichermaßen starkes Fahrerduo bedeutet."

Die heutige Bekanntgabe bedeutet auch für Österreich einen positiven Impuls, denn neben Red-Bull-Pilot Christian Klien und McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz ist die Alpenrepublik nun mit einem dritten Mann fix in der Königsklasse vertreten. Darüber hinaus könnte auch Norbert Siedler, der ebenfalls schon für Minardi getestet hat, als Gelegenheitstester bei Jordan andocken. Zunächst einmal wird Siedler aber einen ChampCar-Test absolvieren.