• 20.12.2001 09:59

  • von Marcus Kollmann

Oastler: BAR004 war in 65 Tagen fertig

Der Engineering Direktor spricht über das neue Auto, die Testfahrten und verrät wie man die Konkurrenz ausstechen will

(Motorsport-Total.com) - Malcolm Oastler, der bislang bei BAR den Titel Technischer Direktor trug, sich im Zuge der Verstärkung durch Geoff Willis aber Engineering Direktor nennen und einen neuen, erweiterten Verantwortungsbereich haben wird, erklärte bei der Vorstellung des BAR004 in Brackley, dass man den Nachfolger des diesjährigen Autos in nur 65 Tagen fertig stellte.

Titel-Bild zur News: Malcolm Oastler

Oastler verriet, dass der BAR004 in der Rekordzeit von 65 Tagen fertig war

"65 Tage mögen einem als verdammt kurzer Zeitraum erscheinen, aber in der Formel 1 dreht sich nun einmal alles um schnelle Reaktionszeiten und mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln und Personen konnten wir das Auto in eben diesem Zeitraum fertig stellen", sagte der Australier.

Darüber hinaus verriet er, dass Honda, die BAR schon beim Vorgänger in Sachen Chassis-Technik unterstützten, auch beim BAR004 dem Team hilfreich zur Verfügung standen und der komplett neue Motor vom Typ RAE002E den Designern vollkommen neue Möglichkeiten in punkto Konstruktion des Autos gab. So sagte Oastler, dass man unter dem sichtbaren Bereich viele Möglichkeiten gehabt hätte, was "bedeutende Schritte in der Konstruktion nach vorne ermöglicht habe."

Auch wenn der neue Bolide rein äußerlich zunächst stark an seinen Vorgänger, den BAR003, erinnert, so hat er mit diesem nur noch wenig gemeinsam, versicherte der 42-Jährige.

Wie gut das neue Auto ist und ob es die hohen Erwartungen die die Piloten Jacques Villeneuve und Olivier Panis in es setzen auch erfüllen kann, dies wird sich frühestens ab Januar zeigen, wenn die erste Bewährungsprobe bei den Testfahrten ansteht.

"Auf Grund der derzeit geltenden Testbeschränkungen können wir bis zum 7. Januar nicht testen. Da das erste Rennen bereits im März ist, wird die Zuverlässigkeit zu Saisonbeginn ein sehr kritischer Faktor sein. Aus diesem Grund haben wir für Januar und Februar ein intensives Testprogramm vorgesehen, bei welchem wir drei Autos einsetzen und so viele Kilometer wie möglich abspulen wollen" gewährte Oastler einen Einblick in das umfangreiche Testprogramm, zu welchem nicht nur die beiden Stammpiloten zur Verfügung stehen, sondern auch eine Armada von 4 jungen Testfahrern.

Der Australier erklärte des Weiteren, dass man schon in den ersten drei Rennen ein standfestes Auto haben will und verriet damit indirekt, dass man sich so erhofft der Konkurrenz gegenüber, deren Boliden eventuell noch unter "Kinderkrankheiten" leiden werden, im Vorteil zu sein.