• 18.06.2004 11:41

Nur König Fußball fehlt Schumacher zum Glück

Michael Schumacher über den Stellenwert von Fußball in den USA und über die Disqualifikation der Williams- und Toyota-Boliden

(Motorsport-Total.com/sid) - Zum vollkommenen Glück fehlt Michael Schumacher während der Nordamerika-Tour der Formel-1-WM nur König Fußball. "Ich habe alles versucht, um wenigstens ein paar Bilder vom EM-Auftakt unserer Jungs gegen die Niederlande zu sehen, aber es ist mir leider nicht gelungen", erzählte der sechsmalige Weltmeister vor dem US-Grand Prix am kommenden Sonntag in Indianapolis: "Die Amerikaner sind irgendwie weniger an Fußball interessiert."

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher nimmt BMW-Williams und Toyota in Schutz

Den Tatendrang des bekennenden Fußball-Fans Michael Schumacher hat die vergebliche Suche nach bewegten EM-Bildern allerdings in keinster Weise gestoppt. Nach dem siebten Saisonsieg und ein paar Tagen auf zwei Rädern konnte es Schumacher kaum erwarten, wieder im Ferrari-Cockpit zu sitzen. "In der Formel 1 kann ich das ausleben, wovon ich als kleiner Bub geträumt habe", erklärte der Kerpener die Gründe für seine selbst nach sechs WM-Titeln und 77 GP-Siegen scheinbar nie nachlassende Motivation.#w1#

Auch wenn er sich selbst nicht unschlagbar fühlt, in dieser Saison scheint wirklich alles für den 35-Jährigen zu laufen. Entsprechend entspannt gibt er sich vor seinen Gala-Auftritten im Rennauto. Erst recht, wenn er im Vorfeld von Indianapolis ein paar Tage unerkannt in Kalifornien Urlaub machen und Harley fahren kann.

Vor dem 9. von 18 WM-Läufen machte sich Schumacher ein paar generelle Gedanken über die Formel 1. Nach den Disqualifikationen von BMW-Williams und Toyota in Montreal wegen nicht regelkonformer Luftsammler für die Bremsenkühlung regt der Rekord-Weltmeister eine andere Regelauslegung an. "An den Autos ist ja nach der Qualifikation nichts mehr verändert worden", meinte Schumacher: "Wenn es den technischen Kontrolleuren nicht früher aufgefallen ist, sollte man eine Regel finden, mit der man die Autos dann nicht mehr aus der Wertung nehmen muss."

Mit der vieldiskutierten Änderung des Qualifikationsmodus, die möglicherweise bereits in Silverstone (11. Juli) greift und das eher langweilige Einzelzeitfahren durch zwei Trainingsblöcke von je 25 Minuten ersetzt, in denen die Piloten gemeinsam auf der Strecke sind und die Startaufstellung durch Addition der jeweils besten Zeiten ermittelt wird, ist Schumacher absolut einverstanden. Gegen eine mögliche Ausdehnung des Formel-1-Kalenders auf vielleicht 20 Rennen hätte der Weltmeister ebenfalls nichts einzuwenden: "Wenn wir dann weniger testen, sind mehr Rennen kein Problem."