• 17.12.2003 12:00

  • von Marco Helgert

Nur ein Cosworth-Motor für die Formel 1

Gleiche Motoren für alle: Bei Cosworth entsteht für 2004 nur ein neuer Motor, der allen belieferten Teams zur Verfügung stehen wird

(Motorsport-Total.com) - Die Motorenfrage schien gerade beim Jordan-Team lange Zeit ungelöst. Vor gut einem Jahr schloss man einen Vertrag mit Cosworth, der über drei Jahre laufen sollte. Ford Europa steuerte ein kleines Sümmchen bei, worauf die Motoren offiziell Ford hießen. Im Zuge der Diskussionen um Kundentriebwerke, die in der Preisregion von zehn Millionen Dollar liegen sollten, wollte auch Eddie Jordan den Preis für die Motoren drücken.

Titel-Bild zur News: Eddie Jordan und Jost Capito (Chef Ford Team RS)

Eddie Jordan wird auch weiterhin mit Jost Capito (rechts) arbeiten

Daraus ergab sich in den letzten Monaten eine heikle Situation: Weder Jordan noch Cosworth gaben bekannt, wie es in der nächsten Saison weitergehen werde. Die Spekulationen waren gerade im Gange, als Heinz-Harald Frentzen erklärte, dass Jordan ihm ein Angebot unterbreitet habe, das Team jedoch "noch keinen Motorenvertrag habe".

Nun scheint alles jedoch wieder im Lot. Eddie Jordan wird auch 2004 seine Boliden mit Cosworth-Aggregaten ausrüsten ? er fand keinen günstigeren Anbieter. Jost Capito, Sportchef von Ford Europa, sah die letzten Wochen jedoch nicht als Kampf an: "Er (Eddie Jordan; Anm. d. Red.) will Motoren so günstig wie möglich bekommen. Das ist legitim", erklärte er der 'Motorsport aktuell'.

Der Zwist sei nunmehr beigelegt, und Eddie Jordan kann sich über Triebwerke freuen, die zumindest zu Beginn der Saison auf dem gleichen technischen Stand sein werden, wie diejenigen von Jaguar. "Für nächstes Jahr wird Cosworth nur einen Motor entwickeln", erklärte Capito. "Das ist bei den Regeländerungen auch gar nicht anders möglich."

Somit bekommt Jordan die Chance, wieder Anschluss an das stärkere Mittelfeld der Formel 1 zu finden. Bezahlt wird dieser Vorteil jedoch mit gleich bleibend hohen Aufwendungen für die Motoren. Das ohnehin finanzschwache Team muss somit auf die Mitgiften der möglichen Fahrer hoffen, darf zeitgleich aber nicht die Leistungsfähigkeit der Piloten außer Acht lassen, wenn man den Motorenvorteil nutzen möchte.