• 20.09.2013 17:40

  • von Dominik Sharaf

Nur die Liebe zählt: Horner erklärt Webber-Abschied

Für den Red-Bull-Teamchef hat der Formel-1-Rückzug des Australier nichts mit seiner Leistungsfähigkeit zu tun - Trotzdem sprach die Jugend für Ricciardo

(Motorsport-Total.com) - Wochenende für Wochenende zieht Mark Webber im teaminternen Vergleich mit Sebastian Vettel den Kürzeren. Im Alter von 37 Jahren wird es für den Australier höchste Zeit, abzutreten und den Weg für die nächste Formel-1-Generation freizumachen, könnte man meinen. Christian Horner sieht die Sache anders: "Hätte er eine Saison oder zwei weitermachen können? Er ist fit genug, schnell genug. Ich denke, er hätte", so der Red-Bull-Teamchef gegenüber der Nachrichtenagentur 'Reuters'.

Titel-Bild zur News: Mark Webber, Christian Horner

Horner hätte Webber noch ein oder zwei gute Jahre zugetraut Zoom

Dass Webber die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und einen Porsche-Werksvertrag vorzieht, führt der Brite auf die Anziehungskraft der Sportwagenszene zurück: "Er hatte immer eine Leidenschaft für diese Art Motorsport. So ist er in die Formel 1 gekommen", erinnert Horner daran, dass sein Schützling in der FIA-GT-Weltmeisterschaft für Mercedes äußerst erfolgreich unterwegs war. War es ausschließlich die große Liebe, die Webber zum Monoposto-Rückzug bewog? "Nur Mark kennt alle Gründe."

Horner spekuliert dennoch: "Ich denke, er hat etwas die Liebe zur Formel 1 verloren." Ersetzt wird Webber bei Red Bull durch einen, in dem das Feuer für die Königsklasse gerade erst entflammt ist: Daniel Ricciardo. Sein künftiger Chef verteilt eine Familienpackung Vorschusslorbeeren für den Toro-Rosso-Youngster, den er seit Jahren kennt und beobachtet: "Die Hauptgründe seiner Verpflichtung sind simpel: Erstens ist er unglaublich schnell, zweitens Produkt des Red-Bull-Nachwuchsprogramms und drittens sehr jung."

Vom zweiten Mann aus Down Under erwartet Horner, dass er Vettel so gut es nur geht Druck macht und ihn so zu Bestleistung treibt. Es gibt "ein paar Rennen" Schonfrist für Ricciardo, der sich nicht sicher sein kann, 2014 die Wunderwaffe in die Hände zu bekommen, wie sie der RB9 derzeit zu sein scheint: "Jeder steht vor einem weißen Blatt Papier. Aber wir haben talentierte Techniker, die das bei der letzten großen Regelnovelle unter Beweis gestellt haben." Ein Fragezeichen steht jedoch hinter den neuen Turbo-Antriebssträngen, die Red Bull bei Renault bezieht.