Nummer-zwei-Status für Grosjean? "Das war normal"

Das Lotus-Team bündelte Mitte der vergangenen Saison seine Kräfte auf Kimi Räikkönen - Romain Grosjean möchte das Blatt in diesem Jahr wenden

(Motorsport-Total.com) - Bei Ferrari wird es mit aller Offenheit praktiziert: Teamorder. In Austin fand die Sache sogar ihren Höhepunkt, als Felipe Massa durch einen vorsätzlichen Siegelbruch seinen Startplatz für eine bessere Startposition von Fernando Alonso aufgeben musste. Auch bei Red Bull ist das Wort Nummer-eins- bzw. Nummer-zwei-Fahrer bekannt, man erinnere sich bloß an die Worte Mark Webbers nach seinem Sieg in Silverstone 2010: "Nicht schlecht für einen Nummer-zwei-Fahrer".

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen, Romain Grosjean

Die beiden Lotus-Fahrer dürfen zu Beginn die sportliche gleiche Chance nutzen Zoom

207 Punkte vs. 96 Punkte, Ex-Weltmeister vs. (Beinahe-)Rookie - auf dem Papier war das Duell bei Lotus 2012 eine deutliche Angelegenheit für Kimi Räikkönen. Während sein Teamkollege Romain Grosjean öfter mit überhasteten Manövern für Aufruhr sorgte, brachte der Iceman seinen E20 stets über die Ziellinie und holte in Abu Dhabi den ersten Sieg für das Team. Bei Lotus wären eigentlich alle Zutaten für einen Nummer-eins- und Nummer-zwei-Status für die Fahrer vorhanden.

Doch fühlte sich Romain Grosjean 2012 wie die Nummer zwei im Team? "In Sachen Kommunikation schon", findet der Franzose gegenüber 'ESPN'. "Kimi hatte eine sehr gute Saison im vergangenen Jahr, er war einmal Weltmeister, da ist es normal, dass das Team sich mit seinem Namen brüstet." Trotzdem habe der 26-Jährige eine faire Chance erhalten. "Wir hatten beide das gleiche Auto, aber als Kimi in der Meisterschaft voraus war und um gute Resultate kämpfte, war es normal, dass er das Bestmögliche von allem bekommen hat. Aber in diesem Jahr starten wir sportlich wieder vom selben Punkt und ich bin sicher, wenn ich Mitte der Saison vorne liege, dann läuft es andersherum."