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Lotus spielt gute Testeindrücke herunter

Lotus-Teamchef Eric Boullier möchte trotz der guten Pace des E21 noch keine Garantien für die anstehende Saison geben - Melbourne-Update großer Sprung

(Motorsport-Total.com) - Lotus ist bei der Musik dabei, das hat zumindest die Pace in den Tagen von Barcelona gezeigt. Kimi Räikkönen und Romain Grosjean waren trotz gröberer Zuverlässigkeitsprobleme beim Finnen zeitenmäßig stets vorn dabei. Gestern fuhr Grosjean eine Rennsimulation ohne Komplikationen und konnte die Reifen trotz kalter Temperaturen auf einem guten Niveau lange am Leben erhalten.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean, Jenson Button

Wird das zum gewohnten Bild? Romain Grosjean vor Jenson Button Zoom

Die Konkurrenz betrachtet den E21 bereits mit Staunen. So zum Beispiel Nico Hülkenberg, der sich beeindruckt vom Fahrverhalten des Autos zeigt: "Der Lotus war sehr gut. Wir waren nicht auf dem gleichen Programm und seine Spritmenge muss schon geringer gewesen sein, also kann man es nicht genau sagen, aber das sah nicht schlecht aus", lobte der Sauber-Pilot von Weitem.

Doch bei Lotus selbst, will man von einer Favoritenrolle zu einem so frühen Zeitpunkt nichts wissen. Frühestens nächste Woche sei ein erstes Bild zu erwarten, glaubt Teamchef Eric Boullier: "Ich weiß, dass beim nächsten Test alle eine Melbourne-Spezifikation mitbringen, also werden wir am nächsten Wochenende sehen, wie es wird", gibt der Franzose gegenüber 'Autosport' vorsichtig. Bisher möchte man sich nicht zu viel auf die guten Testeindrücke des E21 einbilden: "Überzeugt, nein, aber glücklich, ja", beschreibt der Teamchef seine Gefühlslage über die Performance des Boliden.

Doch es soll noch mehr kommen. Zur zweiten Barcelona-Testwoche ist ein weiteres umfangreiches Upgrade für das Einsatzfahrzeug geplant, mit dem das Team einen weiteren großen Sprung nach vorne machen soll. Boullier glaubt nicht, dass andere Teams in dieser Zeit noch signifikant größere Fortschritte gelingen werden: "Ich hoffe, dass niemand von heute auf morgen eine Sekunde finden kann. Das funktioniert so auch nicht. Es sollte ein angemessenes Update sein."


Fotos: Lotus, Testfahrten in Barcelona, Freitag


Einzig die Reifen bereiten dem Franzosen ein wenig Kopfzerbrechen: "Es sieht so aus, als ob sie schneller abbauen." Doch daran könnten auch die kühlen Temperaturen Schuld sein: "Das haben wir auch im letzten Jahr gesehen. Wenn es kalt war, waren die Reifen komplett außerhalb des Arbeitsfensters und haben mehr gekörnt und massiv abgebaut." Deswegen müsse man erst wärmere Bedingungen abwarten, bevor man Schlüsse zieht: "In Brasilien haben die Reifen auch nicht so stark abgebaut", verweist er auf das Training beim Saisonfinale 2012, bei dem die 2013er Pneus schon im Testeinsatz waren.