Niki Laudas legendäres "Kapperl": Markenzeichen und Goldgrube

Niki Lauda war mehr als 40 Jahre lang in der Öffentlichkeit nie ohne seine legendäre Mütze zu sehen - Das ließ sich der clevere Österreicher aber auch einiges kosten

(Motorsport-Total.com) - Wenn Niki Lauda sein "Kapperl" zog, dann war das stets etwas ganz Besonderes. Dann die (meistens rote) Kappe, die über Jahrzehnte zum Markenzeichen des Österreichers geworden war, setzte dieser fast nie ab. Was nach seinem schweren Feuerunfall im Jahr 1976 eigentlich aus ganz pragmatischen Gründen begonnen hatte, entwickelte sich für Lauda in finanzieller Hinsicht zu einem echten Glücksgriff.

"Damit der blutverschmierte Verband [in der Zeit nach dem Unfall] nicht verrutschte, wenn ich den Helm abnahm, hat mir mein Physio Willi Dungl die Kappe aufgesetzt", erklärte Lauda einst gegenüber der 'Bild am Sonntag'. Doch schnell ergriff der Österreicher, der stets ein cleverer Geschäftsmann war, die Möglichkeit, noch den ein oder anderen Schilling aus der Sache zu ziehen.

Schon ab 1977, also weniger als ein Jahr nach seinem Unfall, sponserte der italienische Lebensmittelkonzern Parmalat Laudas Kopfbedeckung. Das ließ sich Lauda zunächst 100.000 Schilling pro Jahr (umgerechnet gut 7.000 Euro) kosten. 25 Jahre trug Lauda die Parmalat-Kappe und nahm damit immer mehr und mehr Geld ein. Gegenüber 'capital.de' verriet er einmal, dass es am Ende bis zu 200.000 Euro pro Jahr waren.

2002 übernahm das deutsche Heiztechnikunternehmen Viessmann, das sogar bis zu 750.000 Euro im Jahr gezahlt haben soll. Und Technologiekonzern Oerlikon war ab 2007 der erste Sponsor, der die Millionenmarke knackte. Rund 1,2 Millionen Euro habe er pro Jahr kassiert, verriet Lauda der 'Zeit'. Die gleiche Summe sollte er ab 2011 für die nächsten vier Jahre vom Finanzverwalter 'Money Service Group' erhalten.

Das "Kapperl" wurde zum ersten Mal seit mehr als 30 Jahren wieder blau, die Summe sah Lauda allerdings nie. Es kam zum Gerichtsprozess, die Kappe wurde schnell wieder rot, und als neuer Sponsor trat die Investmentgesellschaft Aabar aus Abu Dhabi auf, die damals auch am Mercedes-Formel-1-Team beteiligt war. 2014 folgte schließlich der letzte Wechsel zum Glücksspielkonzern Novomatic.


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Bis 2020 hätte dieser das "Kapperl" sponsern sollen. Offizielle Zahlen gibt es nicht, der österreichische 'Kurier' geht jedoch davon aus, dass Lauda auch hier wieder "deutlich über eine Million Euro" pro Jahr kassierte. Übrigens: Privat hat Lauda die Kappe nie getragen. Das "Kapperl" kam nur bei öffentlichen Auftritten auf seinen Kopf. Da dann aber ohne jede Ausnahme.

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