• 18.02.2004 13:59

Niki Lauda: "Mathias muss zeigen, was er kann"

Ganz Österreich drückt die Daumen, wenn Mathias Lauda in diesem Jahr seine erste Saison in der Formel 3000 bestreitet

(Motorsport-Total.com/sid) - Wie der Vater, so der Sohn: Knapp 20 Jahre nach dem Rücktritt seines berühmten Vaters ist wieder ein Lauda auf dem Sprung in die Formel 1 - und ganz Österreich drückt die Daumen. Der 23 Jahre alte Mathias Lauda, Sohn des dreimaligen Weltmeisters Niki Lauda, hat als Spätstarter in seiner erst dritten Saison jetzt den Aufstieg in die Formel 3000 geschafft. Damit steht Lauda junior, der von Bruder Lukas (24) gemanagt wird, nur noch eine Stufe unter der Königsklasse.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Niki Lauda ist gespannt, wie sich Sohn Mathias in der Formel 3000 schlägt

"Als Teenager hatte ich eine Leidenschaft für Motocross", sagt der in Salzburg und später in Barcelona aufgewachsene Mathias Lauda. Den ersten Versuch als Rennfahrer in einem Ford Puma auf dem Kurs in Brünn hat der Sohnemann dem Papa verschwiegen. "Er war immer gegen eine Rennsportlaufbahn seiner Söhne", erzählt der Filius.#w1#

Mit dem Einstieg in die Formel-3-Winterserie in England 2001/02 gab es aber keine Geheimhaltung mehr im Hause Lauda, und der Daddy konnte auch keinen Widerstand mehr leisten. "Ich kann ihnen Türen öffnen, aber aushandeln und umsetzen müssen sie ihre Sachen selbst", meint Lauda senior, der am Sonntag seinen 55. Geburtstag feiert.

Doch Vater Lauda denkt im Traum nicht daran, als "Sponsor" für seine Söhne aufzutreten. Ein bisschen stolz ist er allerdings schon, vor allem vom Aufstieg Mathias' in die Formel 3000 ist er angetan. "Da geht es ordentlich zur Sache, da muss er zeigen, was er kann", sagt Niki Lauda, der als Rennfahrer 25 Grand Prix in der Formel 1 gewann.

Mathias Lauda hat sich in diesem Jahr viel vorgenommen. Beim Coloni-Team unterschrieb er für die FIA-Meisterschaft, die jeweils samstags vor den europäischen Formel-1-Rennen ausgetragen wird. Zu diesen zehn Läufen will Lauda junior weitere zehn der "Euro 3000" für das italienische Team bestreiten - ebenfalls mit Lola-Chassis, aber älteren Baujahres, und mit identischen Zytek-Motoren sowie gleicher Reifenmarke. "Er absolviert quasi zwei Jahre in einem", sagt Lukas Lauda über das Stressprogramm des Bruders.

Dass die beiden Lauda-Söhne viel vom Vater haben, zeigt auch der Formel-3000-Einstieg. Finanzierte der Herr Papa vor 33 Jahren sein Formel-1-Debüt über risikoreiche Kredite und vorerst ohne Sponsoren, so bewegt sich Mathias ebenfalls mit nur beschränkten Mitteln nach oben. Für die FIA-Meisterschaft hat er bisher nur einen persönlichen Sponsor ('Red Bull') fix. "Den Rest muss ich so schnell wie möglich aufstellen. Aber ich bin zuversichtlich, dass das klappt", erklärt Manager Lukas.

Der Vertragsabschluss mit Coloni verlieh Lauda offenbar Flügel: beim offiziellen FIA-Test im andalusischen Jerez de la Frontera fuhr der Österreicher als "Rookie" unter 15 Piloten die drittbeste Zeit und war vier Zehntelsekunden schneller als der routiniertere Tony Schmidt (Solingen).